"Wir leben in der größten Revolution seit der industriellen Revolution vor 200 Jahren. Die bürgerliche Leistungs- und Lohnarbeitsgesellschaft wird abgelöst durch die Tätigkeitsgesellschaft." So beschrieb der Philosoph Richard David Precht auf dem Innovationskongress in Villach die Auswirkungen auf Arbeit und Gesellschaft durch die Digitalisierung. Diese würde jedoch niemals so viele Tätigkeiten ersetzen, wie die häufig zitierte „Oxford-Studie“ in den westlichen Ländern in 25 Jahren prognostiziert, nämlich 47 Prozent aller jetzigen Jobs.

Das messe nur, was derzeit an Tätigkeiten bestehe und möge für weite Teile von Buchhaltung zutreffen, berücksichtige aber nicht die neu entstehenden digitalen Berufe, zerlegte Precht dann die Studie Branche für Branche. Außerdem würden „Empathieberufe“, von Pflege bis Pädagogik und Coaching, sowie das Handwerk Imagegewinner sein, erklärte er.

"Verblödende Arbeit"

Es sei ein Fortschritt, wenn Maschinen den Menschen „verblödende Arbeit“ abnehmen würden. Das aber brauche als Betriebssystem ein Grundeinkommen von 1500 Euro für jedermann, finanziert aus Finanztransaktionssteuern.

In einer Diskussionsrunde mit Gründern befeuerte Precht die Jungen, mutig groß zu denken und an ihre Ideen zu glauben. Im Falle des Scheiterns würden sie mit seinem Modell auch nicht ins Bodenlose fallen.