Während die Regionalflughäfen in Südösterreich um ihre Anbindungen an den nationalen Hub in Wien über die AUA fürchten müssen, investiert die Frankfurter Fraport massiv in den Ausbau des von ihr 2014 übernommen Laibacher Flughafens. Der 1963 erbaute Terminal erwies sich zunehmend als Flaschenhals, erklärt Fraport Slovenija-Sprecherin Monika Jelacic der Kleinen Zeitung. Denn in Laibach jagt ein Passagierrekord den nächsten: 1,818 Millionen Passagiere waren es 2018, heuer verzeichnete „LJU“ bis 31. Juli 1,07 Millionen Passagiere, 3,5 Prozent mehr als im Zeitraum im Jahr davor. Seit 2014 ist der Flugverkehr in Laibach um fast 30 Prozent gestiegen.

10.00 Quadratmeter Fläche

Die Vorarbeiten für die Errichtung des neuen Terminals, der im Sommer 2021 einsatzbereit sein soll, sind schon gestartet. In der ersten Bauphase werden auf einer Grundfläche von 10.000 Quadratmetern eine neue Abflughalle, 14 neue Abfertigungsschalter (22 insgesamt), fünf Straßen für Sicherheitskontrollen, zwei Gepäckkarussels, ein großer Duty-Free-Bereich, ein neuer Business-Salon, Restaurants und Promotionsbereiche entstehen.

Neuer Flughafen-Terminal von außen
Neuer Flughafen-Terminal von außen © Fraport

Deutlich mehr Kapazität

Die Abfertigungskapazität wird sich im neuen Terminal, dessen Architektur mit sichtbaren Betonelementen, Glas und Holz luftig ausfallen soll, von 500 auf 1250 Passagiere pro Stunde deutlich erhöhen. Ein Korridor wird später den neuen und den vorhandenen – umgebauten – Terminal verbinden.

Der neue Passagierterminal ist mit 17,3 Millionen Euro zwar die größte Investition von Fraport Slovenija in den nächsten fünf Jahren, aber nicht die einzige. Insgesamt investieren die Deutschen mehr als 40 Millionen Euro in die Modernisierung und Ausstattung des Laibacher Airports. Dazu zählen die im März eröffnete Fraport Aviation Academy, die Erneuerung der Informationssysteme, ein neues innerbetriebliches Straßennetz, eine zentrale Energieeinrichtung, ein Hangar für Bodenabfertigungsgerät und weitere Anlagenerneuerungen.

Kärntner im Fokus

Dass es Fraport Slovenija auch und gerade auf Passagiere des nahen Kärnten abzielt, verschweigt Airport-Sprecherin Jelacic nicht: „Verglichen mit dem Flughafen Klagenfurt können Kärntner das deutlich erweiterte Direktflugnetz und die besseren Anschlussmöglichkeiten nutzen.“
Zusätzliche Flugverbindungen nach Norddeutschland, Großbritannien, Skandinavien, Spanien, Italien und in den arabischen Raum sowie die neue Infrastruktur stärkten die Position Laibachs, glaubt Jelacic.

Der neue Terminal
Der neue Terminal © Fraport

Insgesamt zählen über vier Millionen Einwohner innerhalb von zwei Autostunden zum Einzugsgebiet des slowenischen Hauptstadt-Flughafens: Neben Slowenien Kärnten, Friaul-Julisch-Venetien, Istrien und Teile Zentralkroatiens.