Ein "Förderprogramm für Freizeitinfrastruktur mit überregionaler touristischer Strahlkraft 2019-2023" stellt Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) am Mittwoch in der Sitzung der Kärntner Landesregierung vor. Insgesamt würden damit verteilt auf die Jahre fünf Millionen Euro als Förderung für touristische Großprojekte "mit Leuchtturm-Charakter" fließen.

"Infrastrukturoffensive"

Schuschnig spricht wörtlich von einer "Infrastrukturoffensive für den Tourismus und die Kärntnerinnen und Kärntner". Lebensraum und Standort würden profitieren. Die Projekte sollen Zusatzangebote für die Nebensaisonen schaffen und zur Saisonverlängung der Kärntner Tourismuswirtschaft beitragen. Ziel sei eine touristische Infrastruktur die "als neue touristische Visitenkarte" vor allem auch bei Schlechtwetter ein Angebot für Touristen und Einheimische sei. Ein konkretes Beispiel nennt Schuschnig vorweg nicht. Auch Gemeinden können sich bewerben, aber: "Touristische Basisinfrastruktur wird nicht über dieses Programm gefördert."

Außerhalb des KWF, per Jury

Beim KWF (Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds), über den üblichweise Wirtschaftsförderungen nach Bundes- und EU-Regeln abgewickelt werden, weiß Vorstand Erhard Juritsch "noch nichts von dem Förderprogramm". Tatsächlich sollen die Förderfälle über die Tourismusabteilung im Amt den Kärntner Landesregierung abgewickelt werden. Schuschnig-Büroleiter Adrian Plessin: "Die Förderabwicklung und die beihilfenrechtliche Beurteilung erfolgen direkt über das Land Kärnten, da es sich beim Förderprogramm um eine geringe Anzahl an Projekten handelt. Auf die Expertise des KWF wird in Detailfragen natürlich zurückgegriffen."

So soll bei eingereichten Projekten nicht das Kuratorium des KWF, sondern eine Jury entscheiden, ob sie förderwürdig sind. "Es wird eine Expertenjury aus Tourismus, Standort und Nachhaltigkeit geben, die die Projektauswahl vornehmen. Es erfolgt keine politische Entscheidung." Die Jury, der Vertreter unter anderem aus Österreich Werbung, ÖHT, Ministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, Kärnten Werbung, Wirtschaftskammer, sowie Architekten, angehören würden, werde im Juli bekannt gegeben, so Plessin. Die Förderquote betrage "abhängig von der Jurybewertung, bis zu 50 Prozent der Gesamtkosten".

Mit Schaunig abgestimmt

Die Mittel bringt der Tourismusreferent aus dem Ressortbudget auf, mit Finanzreferentin Gaby Schaunig (SPÖ) sei das Förderprogramm abgestimmt. Die ÖVP habe in den Regierungsverhandlungen die Wichtigkeit von touristischen Großprojekten definiert daher seien die Budgetmittel entsprechend aufgestockt worden.

Klimaschutz

"Bei der Offensive geht es mir um Qualität. Lieber ein, zwei herausragende Projekte als zwanzig kleine. Ziel ist es, große Projekte für das Land anzustoßen", so Schuschnig. Er verweist auf Gästebefragungen, die Kärnten zwar gut bewerten würden, "aber wir müssen mehr Herausragendes schaffen, damit Kärnten international Sichtbarkeit gewinnt." Dabei wolle man auf das Klima achten. Man würde erstmals ausschließlich  Projekte fördern, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.