Vor 150 Jahren wurde das österreichische Bauunternehmen Porr gegründet, das heute an der Wiener Börse notiert. Anfang des 20. Jahrhunderts führten Erfindungen von Zivilingenieur Arthur Porr dann zum maßgeblichen Durchbruch in der Betonbauweise. In Wien baute die Porr das Hotel Sacher, in Kärnten gab es die ersten Aufträge für das Unternehmen bei der Errichtung der Großglockner Hochalpenstraße ab 1930.

Die Filialgründung in Kärnten erfolgte dann aber erst 1964 im Zuge des Autobahnbaus. Und gerade in den vergangenen Jahren ist "die" Porr hier stark gewachsen, auch was die Zahl der Mitarbeiter anbelangt, sagt Niederlassungsleiter Paul Lamprecht. Aktuell werden 487 Mitarbeiter beschäftigt. "Besonders wichtig für uns ist die Lehrlingsausbildung. In Kärnten haben wir derzeit 28 Lehrlinge, und in Simmering ist die Porr gerade dabei, einen Ausbildungscampus einzurichten, wo ab September die Schulungen starten", erzählt Lamprecht. Mit dieser innerbetrieblichen Ausbildungsstätte für Lehrlinge will das Unternehmen dem Fachkräftemangel entgegenwirken, von dem auch die Baubranche nicht verschont wird.

Paul Lamprecht (links) leitet die Niederlassung der Porr in Kärnten. Rechts: Michael Kotomisky, kaufmännischer Leiter der Porr in Kärnten
Paul Lamprecht (links) leitet die Niederlassung der Porr in Kärnten. Rechts: Michael Kotomisky, kaufmännischer Leiter der Porr in Kärnten © Porr

Bauprojekte in Kärnten und Osttirol

In Kärnten und Osttirol hat die Porr in den vergangenen Jahrzehnten bei einer Reihe wichtiger Bauprojekte mitgewirkt. Das Stadion, der Neubau des Klinikums und das neue Finanzzentrum in Klagenfurt tragen unter anderem die Handschrift des Bauunternehmens. Und auch die Müllverbrennungsanlage in Arnoldstein sowie das Dolomitenbad in Lienz wurden von der Porr errichtet.

Aktuelle Projekte

Aktuelle Projekte der Porr in Kärnten sind, so Lamprecht, der Ausbau des Pharmabetriebes P&G (vormals Merck) in Spittal, der Neubau des Forschungszentrums von Infineon in Villach, der Ausbau des Lakesidepark in Klagenfurt sowie der Umbau des ehemaligen Hotels Moser Verdino und des ehemaligen KTZ-Gebäudes in Klagenfurt für die Lilihill Group von Franz Peter Orasch.

Die Mitarbeiter von Porr haben auch beim  Bau des Klagenfurter Stadions Hand angelegt
Die Mitarbeiter von Porr haben auch beim Bau des Klagenfurter Stadions Hand angelegt © Porr

Vor zwei Jahren hat die Porr außerdem eine Bauholding mit Riedergarten Immobilien gegründet. Diese Kooperation beinhaltet insgesamt acht Projekte, die laut Lamprecht in den vergangenen Jahren erfolgreich umgesetzt wurden. Derzeit seien in der Konstellation aber keine Projekte in Planung.

Neugestaltung des Neuner-Areals in Klagenfurt

Konkrete Pläne gibt es hingegen für das Neuner-Areal in Klagenfurt, welches die Porr im Sommer 2017 erworben hat. Die Stadt wünsche sich für das 64.000 Quadratmeter große Areal, auf welchem eine Lederfabrik betrieben wurde, eine "sinnvolle und attraktive Neugestaltung". Geplant sind laut Porr der Rückbau der alten Gebäude und die Sanierung von Altlasten. Mit der Stadt gemeinsam werde ein integriertes Flächenwidmungskonzept vorbereitet, Grundlage sei ein Architektenwettbewerb. Die Auftragssumme belaufe sich auf 14,4 Millionen Euro.

Heute feiert die Porr gemeinsam mit ihren Kärntner Mitarbeitern das 150-Jahr-Jubiläum.