Der Verkehr auf den heimischen Autobahnen und Schnellstraßen hat laut Asfinag im Vorjahr deutlich zugelegt. Heuer soll das Verkehrsaufkommen um drei Prozent steigen, in den Folgejahren rechnet das neue Vorstandsduo des staatlichen Autobahnbetreibers mit einem Plus von 2,5 Prozent. Das Ergebnis soll heuer ähnlich wie im Vorjahr ausfallen, die Dividende soll 2019 bei 165 Millionen Euro liegen.

Man habe "sehr viele Ideen im Rucksack", sagte Hartwig Hufnagl, Betriebsvorstand der Asfinag, bei der Bilanzpressekonferenz am Montag. Punkto Lkw-Transitverkehr sieht Finanzchef Josef Fiala eine besondere Belastung für Österreich und sprach sich für eine "Ausreizung der Möglichkeiten" aus. Denn die von der EU angestrebte Politik, den Schwerverkehr auf die Schiene zu verlagern, sei nicht spürbar. Neben dem Streckenausbau wolle man auf innovative Ansätze wie den Einsatz von Traffic Managern oder die Pannenstreifenfreigabe setzen.

Kritik an UVP-Verfahren

Der Jahresüberschuss der Asfinag betrug im Vorjahr 824 Millionen Euro nach 709 Millionen im Jahr 2017. Für das gute Ergebnis seien vor allem die Mehreinnahmen bei der Maut verantwortlich. Zudem habe es weniger Ausgaben als geplant bei den Bauinvestitionen gegeben, sagte Fiala und kritisierte lange UVP-Verfahren für Infrastrukturprojekte. Da hoffe man nun auf positive Impulse vom Standortentwicklungsgesetz, so Hufnagl.

Die Mauteinnahmen der Asfinag stiegen im Vorjahr um sechs Prozent auf 2,16 Mrd. Euro. Bei den Pkw gab es ein Plus von 4,6 Prozent auf 691 Millionen Euro, Mauterlöse von Lkw legten um 6,9 Prozent auf 1,47 Mrd. Euro zu. 2018 wurden 1,3 Millionen digitale Vignetten verkauft, heuer seien es aktuell 1,9 Millionen.

Dividende fürs Budget

Die Eigenkapitalquote verbesserte sich von 31 auf 34 Prozent. Der Schuldenstand sank um 235 Millionen auf 11,25 Mrd. Euro. 2018 wurden 935 Millionen Euro in den Streckenausbau und die Sanierung gesteckt. An den Bund gingen 170 Millionen Euro Dividende und 272 Millionen Euro Körperschaftssteuer. Die Dividende ist im Vorjahr von 100 auf 170 Millionen Euro gestiegen. Heuer und in den Folgejahren sollen 165 Millionen Euro ausgeschüttet werden.

"Seit 2011 sind auf diese Weise bereits 970 Millionen Euro im allgemeinen Bundesbudget gelandet", kritisiert Martin Grasslober, Verkehrswirtschaftsexperte des ÖAMTC in einer Aussendung. Rechne man die Dividende den verkauften Pkw-Jahresvignetten zu, "flossen 2018 inklusive Umsatzsteuer rund 55 Euro pro Stück ins allgemeine Budget."

Bis 2024 werden, wie geplant, acht Milliarden Euro in das österreichische Autobahnen- und Schnellstraßennetz investiert, so die Asfinag-Vorstände. Wenn der Verkehr weiter steigt, wird es notwendig sein, mit anderen Verkehrsträgern zu kooperieren, sagte Fiala und verwies etwa auf übergreifende Echtzeitinformationen.