Seit in der Früh hätten besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus China gestützt, hieß es von Marktbeobachtern. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete im Handelsverlauf 72,24 US-Dollar (63,90 Euro). Das waren um 52 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 44 Cent auf 64,49 Dollar.

"Die in der Nacht veröffentlichten robusten chinesischen Konjunkturdaten geben zusätzlich Rückenwind", hieß es in einer Analyse von Rohstoffexperten der Commerzbank. Diese habe auf eine weiterhin robuste Ölnachfrage in China hingedeutet. Zu Beginn des Jahres war Chinas Wirtschaft trotz negativer Auswirkungen durch den Handelskonflikt mit den USA etwas stärker als erwartet gewachsen. Mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung im ersten Quartal um 6,4 Prozent im Jahresvergleich hielt sich das Wachstumstempo stabil. Analysten hatten für die Monaten Jänner bis März ein etwas geringeres Wachstum um 6,3 Prozent erwartet.

US-Lagerbestände rückläufig

Wegen der etwas besser als erwartet ausgefallenen Wachstumsdaten nahmen am Markt Zweifel an weiteren konjunkturstützenden Maßnahmen durch die Regierung in Peking zu. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern habe dies den Anstieg der Ölpreise gebremst. China ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt und verbraucht dementsprechend viel Rohöl.

Die Ölpreise seien außerdem durch die Entwicklung der Ölreserven in den USA gestützt worden, hieß es weiter von der Commerzbank. Am Vorabend war bekannt geworden, dass der Interessenverband American Petroleum Institute (API) einen Rückgang der Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche um 3,1 Millionen Barrel registriert hatte.