Jene Besitzer vorrangiger Anleihen, die ihre Papiere zu 90 Prozent vom Nennwert an das Land Kärnten abtraten, erhielten damals einen "Besserungsschein" für den Fall, dass die Heta mehr als 79 Prozent ihrer Verbindlichkeiten begleichen könnte.

Das schien zum Zeitpunkt der Umschuldung der Kärntner Skandalbank im Jahr 2016 ausgeschlossen, rechnete die Finanzmarktaufsicht (FMA) doch nur mit weniger als 50 Prozent Rückzahlung. Inzwischen laufen die Verkäufe der Heta-Vermögen aber so erfolgreich, dass die FMA nunmehr erwartet, dass die Heta 85 Prozent ihrer Schulden bedienen kann. Das führt zu Auszahlungen für die ursprünglich gering geschätzten Besserungsscheine, schreibt die Finanznachrichtenagentur Bloomberg.

Verzehnfachung ihres Einsatzes

Die Papiere, offiziell ein "bedingter zusätzlicher Kaufpreis", haben inzwischen einen Marktwert und werden zu 7 Prozent ihres Nominales gehandelt. Vor kurzem noch waren es 0,2 Prozent. Risikoaffine Investoren, die diese an sich nicht für den Handel bestimmten Papiere früh erworben haben, freuen sich über eine Verzehnfachung ihres Einsatzes.

"Ich habe sie im März und dann im Juni auf sehr niedrigen Niveaus gekauft", sagte Najib Nakad, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter Hof Hoorneman Bankiers NV in der niederländischen Stadt Gouda, bezüglich seiner Käufe im Jahr 2018 zu Bloomberg. "Ich bedauere nur, dass ich nicht genug gefunden habe."

Ärgernis

Wobei die Besserungsscheine ein Ärgernis für das Bundesland Kärnten sind. Die früheren Halter der vorrangigen Anleihen könnten so auf bis zu 100 Prozent ihres Nominales kommen. Dafür zahlen muss letztlich das Land Kärnten, das sich zu einem fixen Beitrag von 1,2 Milliarden Euro verpflichtet hatte und nun nicht von dem deutlich verbesserten Ergebnis der Heta-Abwicklung profitiert. Kärnten tauschte Haftungen in Höhe von 11 Milliarden Euro für Schulden der Heta gegen 1,2 Milliarden Euro an Schulden beim Finanzminister, also der Republik ein.

Während die Rettung, Zerschlagung und Liquidierung der Skandalbank Hypo Alpe Adria also Steuerzahlern Milliarden kostete, politische Karrieren beendete und Banker ins Gefängnis brachte, gibt es nun für gewisse Anleger hohe Erträge.