Seit 2015 habe sich die Zahl der ernsthaften Interessenbekundungen mehr als verdreifacht, wie aus einer Statistik der für das Standortmarketing der Bundesrepublik zuständigen Gesellschaft Germany Trade & Invest (GTAI) hervorgeht.

Im zu Ende gehenden Jahr haben 172 britische Firmen ihr Interesse an Investitionen in Deutschland hinterlegt - 2015 waren es lediglich 50, im Jahr des Brexit-Referendums 2016 dann 77 und im vorigen Jahr 111.

Rekordniveau

"Die Nachfrage ist kontinuierlich gestiegen und hat in diesem Jahr ein Rekordniveau erreicht", sagte GTAI-Experte Achim Hartig am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. "Das ist der innenpolitischen Entwicklung in Großbritannien geschuldet - viele interessierte Unternehmen nennen explizit den Brexit als Grund für ihr Interesse am Standort Deutschland." Es seien vor allem Unternehmensdienstleister sowie Firmen aus den Branchen Informationstechnologie und Software, die es nach Deutschland und damit in die größte Volkswirtschaft Europas ziehe.

Britische Unternehmen investieren bereits im vergangenen Jahr angesichts des näher rückenden EU-Austritts so stark in Deutschland wie noch nie: 152 Firmen aus dem Vereinigten Königreich siedelten sich neu hier an, wie aus den GTAI-Daten hervorgeht. Das war gut ein Fünftel mehr als noch im Jahr zuvor. Damit gilt Deutschland als attraktivstes Land für britische Investitionen in Europa und weltweit als Nummer zwei nach den USA.