Auch bei allseits abkühlender Konjunktur bleibt Kärntens Wirtschaft auf Überholkurs. Dies geht aus dem Konjunkturbarometer der Bundeswirtschaftskammer hervor, den am Montag Christoph Schneider von der WKO-Stabsabteilung Wirtschaftspolitik vorlegte. "Die Zunahme globaler Risiken zeigt Abkühlung des Wachstums an. Kärntens Wirtschaft hat auch 2019 positive Aussichten, aber mit weniger Dynamik", so Schneider.

Exportrückgänge erwartet

Bei den Kärntner Unternehmen erwarten fast 60 Prozent gleich gute Umsätze, 38 Prozent steigende. Rund ein Drittel will das Investitionsvolumen erhöhen, 44 Prozent wollen es halten. Auch hier liegt Kärnten über der Bundesprognose. Bei der Beschäftigung kündigen 19 Prozent der Unternehmen neue Jobs an, elf Prozent wollen Mitarbeiter abbauen. Spürbar wird hingegen die Exportdynamik nachlassen: Ein Drittel der Unternehmen erwartet Exportrückgänge, 19 Prozent steigende, der Rest konstante Exporte.
2019 schätzt Schneider das regionale Wirtschaftswachstum auf 2,5 Prozent. Das ist noch immer über Bundesschnitt, zeigt aber die Abkühlung an.

Höhepunkt überschritten

2017 lag Kärnten rund vier Prozent Wachstum an der Spitze, 2018 mit 3,2 Prozent nach Oberösterreich an zweiter Stelle.
"Der Höhepunkt ist überschritten, aber Kärnten hat weiter positive Aussichten auf hohem Niveau", resümierte WKK-Präsident Jürgen Mandl, der Landesregierung und Klubobleute zur Konjunkturkonferenz geladen hatte. Mandl hob außerdem die steigende Beschäftigung in Kärnten hervor.

9,2 Prozent Arbeitlosenrate

"Erstmals seit sechs Jahren liegt die Arbeitslosenquote in Kärnten im Jahresschnitt unter zehn Prozent," sagte LH. Peter Kaiser. Heuer werden 9,2 Prozent erwartet. "Die stabile Lage darf uns nicht dazu verführen, innezuhalten,", sagte Kaiser. Wirtschaftslandesrat Ulrich Zafoschnig will neue Impulse für die Exportoffensive setzen.

Zur KIHS-Kritik an der Neuverschuldung im Landesbudget verwies Kaiser auf steigende Leistungsfähigkeit Kärntens. Zafoschnig ist "froh, dass wir die Hypo-Haftungen weghaben". Mandl steckte generell das Ziel aus, "keine Neuverschuldung zu haben".