Doppelmayr hat nach einem Rückgang im vergangenen Geschäftsjahr seinen Umsatz 2017/18 (per Ende März) wieder um 5,7 Prozent auf 846 (Vorjahr 801) Millionen Euro gesteigert. Zugelegt haben auch das Betriebsergebnis auf 124,9 Millionen Euro (plus 21 Prozent) und das EGT um rund 40 Prozent auf 135,8 Millionen Euro.

Das Umsatzwachstum - Doppelmayr erzielte damit nach einem erklärten Spitzenwert im Geschäftsjahr 2013/14 mit 858 Millionen Euro das zweitbeste Ergebnis der Firmengeschichte - führten Vorstandsvorsitzender Michael Doppelmayr und Finanzvorstand Hanno Ulmer bei der Bilanzpressekonferenz am Mittwoch am Firmenstandort in Wolfurt (Bezirk Bregenz) auf fertiggestellte Großprojekte in Wachstumsmärkten - vor allem in Asien - zurück. Der asiatische Markt mit den Umsatztreibern Vietnam und China erreichte einen Umsatzanteil von 21 Prozent und überholte damit erstmals den "stabilsten" Markt Österreich und Deutschland. In Vietnam habe man erst kürzlich die längste Dreiseilbahn der Welt fertiggestellt, in China sei der Seilbahnhersteller mit dem Bau von neun Bahnen für die Olympischen Winterspiele 2022 beauftragt worden, hieß es.

"Unsere Kunden sind sehr gute Zahler"

Seinen Hauptumsatz erwirtschaftete der Seilbahnbauer zu zwei Drittel mit dem Wintertourismus, ein Drittel entfiel auf den Sommer. Angesprochen auf künftige Wachstumsmärkte sagte der Finanzvorstand, man sei "sehr intensiv dabei, den Markt in Südamerika zu bearbeiten". Allerdings brauche man da wie in Südostasien "einen langen Atem", was hohe Investitionen bedeute. Sehr erfreulich - was auch die Zahlen verdeutlichten - entwickle sich der Markt in Asien, berichtete Doppelmayr.

Einige Projekte, allen voran in Bolivien, seien zum Bilanzstichtag noch nicht an den Kunden übergeben worden und würden "hoffentlich dieses Jahr abgerechnet", berichtete der Finanzvorstand. Dieser Umstand zeigt sich in den Vorräten, die im vergangenen Jahr von 230 auf 257 Millionen Euro stiegen. "Erfreulich ist, dass unsere Kunden sehr gute Zahler sind", verwies Ulmer auf den Rückgang der Forderungen um rund 62,4 Millionen auf 212,6 Millionen Euro sowie des Kassenbestands von 456,1 auf 412,5 Millionen Euro.

Das Eigenkapital des Vorarlberger Vorzeigeunternehmens wuchs in der Abrechnungsperiode zum ersten Mal auf über eine Milliarde Euro (1,04 Mrd.) an (Vorjahr (972,5 Millionen Euro). In Relation zur Bilanzsumme von 1,538 Milliarden Euro (plus 1,6 Prozent) ist der Eigenkapitalanteil damit von 64 auf 68 Prozent gestiegen, freuten sich die beiden Vorstände. Das Anlagevermögen belief sich auf 257,3 Millionen Euro, was einer Zunahme von 17 Prozent entspricht.

Knapp 3000 Mitarbeiter

Investiert wurden 2017/18 rund 48,7 Millionen Euro, um 8,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Der wesentliche Anteil davon floss in den Standort Wolfurt. In Leutkirch im Allgäu (Baden-Württemberg) erwarb Doppelmayr im vergangenen Jahr ein Grundstück von 110.000 Quadratmetern um rund acht Mio. Euro. Gedacht sei dies als langfristige Grundreserve für die nachfolgende Generation. "Leutkirch liegt nur eine halbe Autostunde von Wolfurt entfernt" und sei damit gleich weit entfernt wie Bludenz, erläuterte Ulmer. Allerdings seien die Quadratmeterpreise in Bludenz um das Vierfache teurer als im Allgäu.

Der Seilbahnbauer beschäftigt weltweit 2933 Mitarbeiter, 1462 davon in Österreich. Den Zuwachs von 213 Mitarbeitern und der Personalaufwendungen um 12 Millionen Euro auf 218,8 Millionen Euro erklärte der Finanzvorstand unter anderem mit dem Zukauf der Unternehmen Frey in der Schweiz und Metasyst Informatik in Wien im vergangenen Geschäftsjahr.