Die EZB wird nach Einschätzung von Litauens Notenbankchef Vitas Vasiliauskas möglicherweise im Herbst 2019 erstmals seit Jahren ihre Zinsen straffen. "Da es traditionell keine Sitzung im August gibt, ist es offensichtlich, dass wir über September, Oktober sprechen könnten", sagte das EZB-Ratsmitglied am Montag vor Journalisten. "Ich würde sagen, es geht in Richtung Herbst."

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte am Donnerstag auf ihrer Ratssitzung in Riga beschlossen, an ihren Schlüsselzinsen noch bis mindestens zum Sommer 2019 nicht zu rütteln. Eine nähere zeitliche Eingrenzung gab sie nicht.

Die Euro-Notenbank hält ihren Leitzins bereits seit März 2016 auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Zudem müssen Banken Strafzinsen zahlen, wenn sie bei der EZB über Nacht überschüssige Liquidität parken: Der sogenannte Einlagensatz steht bei minus 0,4 Prozent. Letztmalig hatte die EZB im Jahr 2011 ihre Zinsen erhöht.