Diese Woche waren in Österreich 413.241 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) als jobsuchend vorgemerkt. Das sind um 4000 mehr als in der vorigen Woche. Von den Betroffenen sind 64.887 in einer Schulung.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gibt es damit 71.000 Jobsuchende mehr.

Zur dritten Phase der Kurzarbeit können die Betriebe noch bis Anfang November Anträge stellen. Mit Oktober hat diese Phase begonnen.

Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) verweist darauf, dass der Anstieg der Arbeitslosigkeit saisonale Effekte spiegle. "Mit der Verlängerung der Kurzarbeit und der Corona-Joboffensive inklusive Arbeitsstiftungen sind wir für die kommenden Monate gerüstet", so Aschbacher. Für Anmeldungen zur dritten Phase der Kurzarbeit gibt es laut Arbeitsministerium noch keine belastbaren Zahlen, die Betriebe können noch bis Anfang November Anträge rückwirkend stellen. Die dritte Phase der Kurzarbeit hat mit Oktober begonnen.

Wolfgang Pfabigan (Insolvenz-Entgelt-Service), Schramböck und Aschbacher auf der Pressekonferenz
Wolfgang Pfabigan (Insolvenz-Entgelt-Service), Schramböck und Aschbacher auf der Pressekonferenz © APA/ROLAND SCHLAGER

5500 Insolvenzen erwartet

Zwar sinken derzeit die Insolvenzen, doch eine Wifo-Studie kommt zum Schluss, dass 2021 mit mehr als 5500 neu eröffneten Insolvenzen zu rechnen ist. Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) verweist darauf, dass der Anstieg der Arbeitslosigkeit saisonale Effekte spiegle. "Mit der Verlängerung der Kurzarbeit und der Corona-Joboffensive inklusive Arbeitsstiftungen sind wir für die kommenden Monate gerüstet."

EU-Arbeitsmärkte stabilisieren sich trotz Corona

Trotz Coronakrise haben sich die Aussichten auf den Arbeitsmärkten in vielen europäischen Ländern nach dem Einbruch im Frühjahr wieder verbessert. "Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in Europa stabilisiert sich, aber die Krise ist noch nicht überstanden", erklärte am Dienstag Enzo Weber vom deutschen Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Teile der Wirtschaft wie die Automobilwirtschaft und der Einzelhandel seien noch in schwierigen Transformationsprozessen. Auch die wieder steigenden Infektionszahlen seien weiter ein Risiko.

Bei seiner Einschätzung stützte sich Weber auf ein neues europäisches Arbeitsmarktbarometer, das auf eine Umfrage der öffentlichen Arbeitsverwaltungen in den jeweiligen Ländern zurückgeht. Die erstmals vorgelegte, künftig monatlich geplante Erhebung soll als Frühindikator eine Vorausschau auf die Entwicklung von Arbeitslosigkeit und Beschäftigung in den nächsten drei Monaten erlauben. Für Deutschland veröffentlicht das IAB seit vielen Jahren entsprechende Daten auf Grundlage einer monatlichen Umfrage bei den Arbeitsagenturen.

Aktuell stehe das europäische Arbeitsmarktbarometer bei 98,7 Punkten auf einer Skala von 90 bis 110 Punkten, teilte das IAB mit. Nach einem tiefen Absturz im April auf 93,5 Punkte sei damit ein erheblicher Teil des Rückgangs wieder ausgeglichen.