Die Nummer zwei auf dem weltweiten Möbelmarkt, die österreichische XXXLutz-Gruppe, setzt die internationale Expansion fort. In Frankreich ist die Übernahme von Conforama, der Nummer zwei auf dem französischen Einrichtungsmarkt, geplant – es fehlt noch die Zustimmung der Wettbewerbsbehörde.

Bisher gehörte Conforama zum angeschlagenen Handelskonzern Steinhoff. Der Name ist in Österreich vor allem als ehemaliger Eigentümer von Kika/Leiner bekannt; die Kette ging 2018 an die Signa-Holding von René Benko.

Seit 2016 in Frankreich

Der Kauf von Conforama (nicht nur ein Möbel-, sondern auch Elektrohändler) erfolgt durch die WM Holding des XXXLutz-Miteigentümers Andreas Seifert und des US-Investmentfonds CD&R zu je 50 Prozent. Die Partner betreiben seit 2016 bereits die Möbelhandelskette BUT in Frankreich. BUT ist mit 302 Filialen und einem Umsatz von zwei Milliarden Euro hinter Conforama (162 Häuser, ebenfalls zwei Milliarden Euro Umsatz) die Nummer drei in Frankreich.

Thomas Saliger
Thomas Saliger © APA/HELMUT FOHRINGER

Geht die Übernahme durch, steigt die Gruppe zur Nummer eins in Frankreich auf und verdrängt Ikea. Der schwedische Riese (37 Milliarden Euro Umsatz) bleibt indes weltweit – vor XXXLutz – an der Spitze der Einrichtungshändler.

Für XXX-Lutz sei dies einer der „wichtigsten Zukäufe der Gruppe“, sagt deren Sprecher Thomas Saliger. BUT und Conforama bleiben getrennt, Marken und Teams bestehen. „Der Markt in Frankreich ist eigens strukturiert. Wir stülpen nicht unser Konzept drüber, sondern denken dezentral. Die Marken haben große Stärken, im Hintergrund sollen sie von uns profitieren“, erklärt Saliger der Kleinen Zeitung. Conforama hat in der Krise keine staatlich garantierten Kredite bekommen. Die neuen Eigentümer sollen eine mittlere dreistellige Millionensumme zur Verfügung stellen.

Möbelhandel profitiert in der Krise

XXXLutz erhöhte das Expansionstempo in den vergangenen Jahren stark. Zuletzt kaufte der Konzern aus Wels in der Schweiz (Interio, Pfister), in Deutschland (Roller, Poco) und Osteuropa (Kika) zu und ist mit 320 Häusern in 12 Ländern präsent. Der Umsatz betrug 2019 5,1 Milliarden Euro.

Mit dem Geschäft ist Saliger seit der Wiederöffnung mehr als zufrieden. „Möbel sind das gefragteste Produkt. Die Konkurrenz Urlaub und Auto fällt teilweise weg, die eigenen vier Wände sind wichtiger geworden. Ich schließe nicht aus, dass wir die Verluste während des Lockdown bis Jahresende aufholen werden.