Nach dem Austritt aus der EU will Großbritannien ab Anfang März wieder blaue Reisepässe ohne den Aufdruck "Europäische Union" ausstellen. "Durch die Rückkehr zum legendären blau-goldenen Design wird der britische Pass wieder mit unserer nationalen Identität verschränkt sein. Ich kann es kaum erwarten, damit zu reisen", sagte die britische Innenministerin Priti Patel am Samstag.

Die neuen, blauen Reisepässe der Briten sollen nach dem Brexit ausgerechnet von einem Unternehmen in der Europäischen Union hergestellt werden. Die Regierung in London hatte die Abschaffung der burgundroten EU-Pässe im Land als Meilenstein auf dem Weg zur Selbstbestimmung nach der Trennung von Brüssel gefeiert.

Blau, aber "grün"

Die neuen blauen Pässe sollen die im Jahr 1988 eingeführten EU-weiten bordeauxfarbenen Pässe ersetzen. Bei seiner Herstellung werde der ökologische Fußabdruck auf null reduziert, heißt es.

Ab 1921 waren die britischen Pässe blau. Die Rückkehr zur alten Farbe war von den Brexit-Befürwortern als symbolische Rückgewinnung der Souveränität begrüßt worden und hatte zu heftigen Debatten mit den Austrittsgegnern geführt.

Jetzt sollen die neuen Pässe von der französisch-niederländischen Firma Gemalto produziert werden. Bei dem favorisierten Angebot spare der Steuerzahler etwa 120 Millionen Pfund (derzeit knapp 140 Millionen Euro) während der Laufzeit des Vertrages. Stärker noch als der Preis sei aber die Qualität berücksichtigt worden.