Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus will in seiner Rüstungs- und Raumfahrtsparte bis Ende kommenden Jahres mehr als 2300 Stellen abbauen. Betroffen sind auch knapp 1000 Arbeitsplätze in Deutschland. Das kündigte der Chef von Airbus Defence and Space, Dirk Hoke, in einem Schreiben an die Mitarbeiter an.

Die Verhandlungen mit dem europäischen Betriebsrat haben am Mittwoch begonnen. Von den konzernweit 134.000 Mitarbeitern des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns arbeiten 34.000 in der Rüstungssparte, knapp 13.000 von ihnen in Deutschland.

"Wir müssen jetzt handeln"

Hoke begründete die Einschnitte damit, dass die Sparte unter der Auftragsflaute im Raumfahrt-Geschäft und immer wieder verschobenen Rüstungsvorhaben leide. Daher habe das Unternehmen in den vergangenen Jahren weniger neue Aufträge erhalten als Produkte ausgeliefert und stecke finanziell in einer schwierigen Lage. "Die Zahlen senden eine klare Botschaft: Wir müssen jetzt handeln", schreibt Hoke.

In Deutschland sollen laut Hoke 829 Jobs gestrichen werden, in Großbritannien 357, in Spanien 630, in Frankreich 404 und in anderen Ländern 141 Jobs. Der Konzern werde sich um akzeptable Lösungen bemühen.

"Ich weiß, dass dies eine emotionale Sache ist", schreibt Hoke weiter. "Wir haben schon früher herausfordernde Zeiten gemeistert. Und wir haben es immer auf eine verantwortungs- und respektvolle Art und Weise geschafft." Langfristig habe die Rüstungssparte mit ihrem Technologie- und Produkt-Portfolio sowie großen Rüstungsprogrammen wie dem deutsch-französischen Kampfjet und der Euro-Drohne positive Aussichten. Airbus Defence and Space hatte erstmals im Dezember Sparmaßnahmen angekündigt.

Nach dem Gespräch mit dem europäischen Betriebsrat sollen die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretungen in den einzelnen Ländern starten. "Die Betriebsräte wissen, dass ich um jeden Arbeitsplatz kämpfen werde. Wir werden nicht mit unverhältnismäßigen Zahlen kommen." Es würden keine Standorte bevorzugt.