Die Reiselust ist ein guter Indikator für das Konsumklima, um das es laut Reiseunternehmerin Andrea Springer gut steht. Springer wird im laufenden Geschäftsjahr (es geht im März zu Ende) 49 Millionen Euro mit Reisebuchungen umgesetzt haben, sieben Millionen als Reiseveranstalterin. „Die Leute reisen. Sie reisen mehr als je zu vor.“ Speziell die Kärntner zieht es in die weite Welt. Offenbar sind sie durch das fertig durchlittene Hypo-Drama und das Konjunkturplus wieder bereit, sich etwas zu gönnen.

Andrea Springer
Andrea Springer © KK/Springer


Greta-Effekt? Laut Springer ist keiner eingetreten, weder Flug- noch Bus- noch Schiffsreisen werden aus Nachhaltigkeitsgründen gemieden. Im Gegenteil. Springer verzeichnet ein 15-prozentiges Buchungsplus im Sommer. Verstärkt gebucht werden unter anderem Spanien, Ägypten und Griechenland. Überhaupt: der Dauerbrenner Griechenland. 20 Inseln hat Springer im Programm, von denen einige mit wöchentlichen Flügen von Austrian ab Graz und Wien angesteuert werden. Heuer neu im Programm ist die Kykladen-Insel Tinos, die als Wiege der neugriechischen Bildhauerei gilt und in der griechischen Mythologie Geburtsort des Windgottes ist.

Kykladen-Insel Tinos
Kykladen-Insel Tinos © KK/Springer


Zins-Effekt? Wirkt sich für Reiseunternehmen äußerst positiv aus: Wer keine Sparzinsen bekommt, gibt das Geld leichter aus. Und früher. „Frühbucher sind im Vormarsch“, weiß Springer. Knapp ein Drittel bucht die Reise sechs bis zwölf Monate im Voraus. Der November habe sich gar vom buchungsschwächsten Monat zum viertbesten gewandelt. Die Zielgruppen differenzieren sich: Maturareisen, Städtereisen, Kulturreisen, Hochzeitsreisen, Weltreisen, Wanderreisen, Tagesfahrten an die Adria. Aktuell werden Rad-Reisen gerne gebucht, zum Beispiel nach Flandern oder nach Grado. In Sachen Wellness-Trips spielt der italienische Kurort Abano laut Springer wieder verstärkt eine Rolle. Er habe seinen Großeltern-Charme durch neue Spa-Trends ersetzt.
Für die heuer erstmals österreichweit von 27. bis 31. Oktober stattfindenden Herbstferien wird Springer einen eigenen Folder auflegen. „Das wird ein großes Thema.“