76 Prozent der Österreicher geben an, dass ihnen das Thema Sparen wichtig ist. Obwohl dieser Wert genauso hoch ist wie vor zehn Jahren, ist die Sparquote deutlich niedriger. Während die Österreicher 2009 noch mehr als 11 Prozent vom frei verfügbaren Einkommen gespart haben, liegt der Wert heute bei 7,4 Prozent.

Im Durchschnitt geben die 900 Österreicher, die im Rahmen einer repräsentativen IMAS-Studie im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen befragt wurden an, dass sie rund 259 Euro monatlich sparen können. Das schlägt sich besonders stark beim Wachstum der Einlagen nieder: Laut Nationalbank liegen bei österreichischen Banken über 260 Milliarden Euro auf gering verzinsten Produkten, um 27 Prozent mehr als noch 2009.

"Kurzfristische Liquiditätsreserve"

„Hätten die Österreicher in den letzten fünf Jahren nur zehn Prozent davon nicht aufs Sparbuch sondern in Aktien angelegt, hätten sie sieben Milliarden Euro an zusätzlichen Erträgen erwirtschaften können“, rechnet Peter Bosek, CEO der Erste Bank vor. Aufgrund der geringen Einlagen-Zinsen und der in manchen Jahren hohen Inflation verlieren die Österreicher seit 2015 (nach Abzug der Inflation) 14,7 Milliarden Euro an Kaufkraft. Das ist eine negative Rendite von durchschnittlich -1,6% pro Jahr. Bosek: „Das Sparbuch eignet sich im Zinsumfeld nur noch als kurzfristige Liquiditätsreserve.“

Das Sparbuch für den Notgroschen

Die Sparmotive sind bei den Österreichern unverändert: Der Notgroschen ist und bleibt seit zehn Jahren die Nummer eins mit 82 Prozent. Ein alarmierender Rückgang ist beim Thema Altersvorsorge zu sehen. „Nur  40 Prozent wollen dafür Geld zur Seite legen. Die Österreicher scheinen immer mehr im Hier und Jetzt leben zu wollen: Für Urlaubsreisen wollen 31 Prozent sparen und für größere Anschaffungen wie Haus, Wohnung oder Auto 49 Prozent. Bei den Sparformen gibt es in den Top-3 keine Veränderung: Sparbuch (76 Prozent), Bausparer (58 Prozent) und Lebensversicherungen (40 Prozent) bleiben die beliebtesten Anlageformen. Die größte Steigerung gibt es in den letzten zehn Jahren bei Wertpapieren: 29 Prozent investieren in diese Anlageklasse. 24 Prozent haben eine staatlich geförderte Pensionsvorsorge.