Der neue Chef von Europas größtem Elektronikfilialisten Media-Saturn Holding (MSH), Ferran Reverter, macht seine Sanierungspläne für das zuletzt gewinnschwache Unternehmen konkret. Nach Informationen des manager magazins plant der 46-jährige Spanier unter anderem, sich von rund 700 der mehr als 3000 Beschäftigten in der Zentrale in Ingolstadt zu trennen. MSH bezeichnete die Zahl gegenüber dem Magazin als Spekulation.

Außerdem will Reverter - er führt die MSH mit 1000 Filialen in 14 europäischen Ländern seit Oktober - das Geschäftsmodell verändern. Nach dem Vorbild der US-Kette Best Buy soll es im Angebot der Labels Media-Markt und Saturn künftig mehr Aktionspreise geben. Dafür soll das Dauersortiment reduziert werden. In Zukunft soll es beispielsweise etwa nicht mehr zwingend 30 Wasch- oder Kaffeemaschinen geben. Zudem will Reverter die Verkaufsflächen in größerem Umfang als bisher an Markenartikler wie Apple, Samsung oder Huawei abgeben, die dort auf eigene Rechnung mit eigenem Personal Geschäfte machen. MSH hat dadurch feste Einnahmen und geringere Lagerhaltungskosten. Außerdem sinkt das Risiko, zu viel oder zu wenig Waren einzukaufen.

Hauptgesellschafter der MSH ist die börsennotierte Ceconomy mit einem Anteil von 78 Prozent. Ihr Aktienkurs hatte zuletzt stark unter der Gewinnschwäche der Media-Saturn Holding gelitten.