2019 soll die Österreichische Betriebsansiedlungsagentur ABA um 30 Prozent mehr Ansiedlungen nach Österreich bringen, also ausländische Investitionen aktiver anwerben, kündigt Wirtschaftsministerium Margarete Schramböck Standortgipfel am Montag an.

Die Standortentwicklung müsse aktiv gesteuert werden: "Einen großen Teil der Wertschöpfung haben wir in der Standortpolitik selbst in der Hand", so die Ministerin. Dabei wolle man die Länder, die Landeshauptleute und die Gemeinden stärker unterstützen. Es gelte, die Kooperation zwischen Leitbetrieben und KMU zu fördern, die Forschung weg vom Gießkannenprinzip stärker in Richtung Exzellenz zu bringen und die Digitalisierung zu stärken, um Wachstum und Arbeitsplätze zu fördern.

Durch das Standortentwicklungsgesetz sollen generell große Investitionen beschleunigt werden, hofft sie.

Regierung bewirbt Wirtschaftsstandort Österreich international

Wertschöpfungskerne analysiert

Der Ökonom Christian Helmenstein hat mit seinem Institut Economica die Wertschöpfungskerne in Österreich analysiert, um herauszufinden, wo die Hot-Spots für die Entstehung des Wohlstands liegen - und zwar nicht nur auf Bundesländer- oder Bezirksebene, sondern für alle 2100 Gemeinden. Mit dieser Genauigkeit sei das eine Europa-Premiere, sagte Helmenstein. Auf einem Dreizehntel (7,67 Prozent) des Siedlungsraumes werde die Hälfte (51 Prozent) der wirtschaftlichen Leistung erzielt - und auf der vergleichsweise kleinen Fläche von 882 km2 ("30 mal 30 Kilometer") die Hälfte der heimischen Wertschöpfung erwirtschaftet.

56 Städte und Gemeinden seien "die Wertschöpfungs-Hot-Spots". Dafür müsse es Gründe geben - nämlich lokale, regionale Strategien, denn überall würden ja die gleichen fiskal- und geldpolitischen Regeln gelten. Auch wenn man die Standortentwicklung mit Exzellenz lokal vorantreiben wolle, solle dies etwa nicht mehr Boden oder Flächen verbrauchen, meinte Helmenstein. Nicht nur rasche Genehmigungsverfahren seien nötig. Der Experte plädiert für "Infrastruktur-Korridore" entlang der Autobahnen, die systematisch entwickelt werden sollten.