Die Mitglieder der Fachhändlergemeinschaft Sport 2000 mit Sitz in Ohlsdorf machten 2017 mit 487 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr sechs Prozent mehr Umsatz. Besonders geholfen hätten die Marktverlagerung im österreichischen Sporthandel und der E-Bike-Boom. Positiv sei auch der lange Winter gewesen. "Es war wirklich ein gutes Jahr", sagte Vorstand Holger Schwarting.

"Gewisse Marktteilnehmer haben verloren und diese Umsätze sind hauptsächlich auf die Qualitätsanbieter Sport 2000 und einen anderen Anbieter aus Wels übergegangen", sagte Schwarting und meint damit Intersport mit Sitz in Wels. Als weitere positive Faktoren für das Umsatzplus nannte Schwarting den langen Winter und den E-Bike-Boom. Der gesamte Skibereich hätte im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent zugelegt. Vor allem Tourenski und -ausrüstung seien besonders stark nachgefragt worden. Eine leichte Stagnation hätte es hingegen bei Eissport, Bob sowie dem Rodeln gegeben und das Snowboard sei wie bereits auch in den vergangenen Jahren rückgängig gewesen. Snowboards werden laut Aussendung zu einem großen Teil ausgeliehen.

30 Prozent mehr E-Bikes verkauft

Der E-Bike-Verkauf entwickle sich laut Schwarting bereits seit Sommer 2016 "extrem positiv". 2017 hätten die Sport 2000-Händler im Vergleich zum Vorjahr noch einmal um 30 Prozent mehr verkauft und auch für heuer erwarte man wieder eine Steigerung in dieser Höhe. "Wir spüren bereits eine ganz starke Nachfrage und müssen schauen, dass wir genug Fahrräder haben", so Schwarting.

Die Käuferschicht von E-Bikes habe sich komplett gewandelt. Während sich zu Beginn eher nur ältere Kunden ein Bike gekauft hätten, um sich das Fahrradfahren etwas leicht zu machen, würden mittlerweile auch Hobbysportler und jüngere Personen das E-Bike für sich entdecken, um sich ihre sportlichen Ziele noch ein wenig höherstecken zu können. Der Durchschnittspreis für ein E-Bike im Fachhandel liege bei knapp über 3.000 Euro. "Die meisten E-Bikes verkaufen wir zwischen 3.000 und 3.500 Euro."

Der neu geordnete Sporthandel

Der österreichische Sporthandel hat sich laut Sport-2000-Vorstand mit den bestehenden Spielern nun stabilisiert. Mit den Neueintritten des norwegischen Sporthändlers XXL sowie des französischen Diskonters Decathlon würden jetzt aber wieder neue Herausforderungen kommen. XXL hat aktuell drei Standorte und will weitere aufmachen. Decathlon wird im Sommer seine erste Österreich-Filiale eröffnen. "Die Umsätze von den zwei neuen Spielern kommen im weitgehend stabilen Markt vom Mitbewerb. Der Kampf um die Marktanteile in Österreich geht weiter", sagte Schwarting.

Die Fachhändlergemeinschaft "Sport 2000" ist laut eigenen Angaben die größte Fachhändlergemeinschaft Österreichs mit einem Marktanteil - inklusive Gigasport - von 30 Prozent. Sport 2000 Österreich inklusive Tschechien und der Slowakei machte mit 283 Händlern und 466 Geschäften im Jahr 2017 einen Umsatz von 533 Millionen Euro. Die Österreicher sind Mitglied bei Sport 2000 International mit 4.154 Geschäften in 25 Ländern und einem Gesamtumsatz im Jahr 2016 von 3,6 Milliarden Euro.