Wir haben auch einen Baustoffbetrieb in Landeck. Der stand bis vor einer Woche unter der Quarantäne des Paznauntales. Aber auch der ist wieder offen.“ Erleichtert kann Geschäftsführer Arthur Schifferl für die Unser Lagerhaus WHG die vorzeitige Rückkehr von 600 der 800 Mitarbeiter aus der Kurzarbeit berichten. In allen 30 Kärntner und 20 Tiroler Lagerhäusern wird wieder voll gearbeitet und in der Gastronomie in 16 Kaffeehäusern an den Tankstellen bereitet man sich aufs Öffnen vor. Zum Ausbruch der Corona-Krise war auch das Treibstoffgeschäft um 75 Prozent eingebrochen, nur langsam erhole es sich, so Schifferl. Dafür würden nun Haus- und Gartenmärkte boomen. „Der erste Hype nach Wiedereröffnung ist vorüber, aber das Geschäft läuft gut. Da sind Anstürme auch im engen Zeitkorsett zu bewältigen.“

„Es könne sogar ein sehr gutes Geschäftsjahr für die Lagerhausmärkte werden“, erklärt für die selbstständige Genossenschaft Klagenfurt/St. Veit/Rosental Geschäftsführer Rudolf Grünanger. „Mit Ende April sind alle Rückstände aufgeholt. Das Do-it-yourself-Geschäft insgesamt boomt.“ Die Genossenschaft mit 60 Mitarbeitern hat alle 32 Mitarbeiter, die sie vom 16. März bis 15. Juni zur Kurzarbeit angemeldet hatte, mit 30 April wieder abgemeldet. Der Bau- und Gartenboom ist für Grünanger naheliegend. „Die Leute konzentrieren sich wieder auf das Wesentliche.“ Jetzt würden ihm Borkenkäfer und Trockenheit bereits mehr Sorgen bereiten als Corona.
Der Agrarbereich hat bei der WHG in der Corona-Krise übrigens auch in den Betrieben in Italien und Slowenien durchgearbeitet. Im Centro Agricola Friulana in Rivolto bei Udine wird auch Kärntner Mais für den italienischen Markt getrocknet. In Slowenien ist die Raiffeisen Trgovina mit Sitz in Lenart bei Marburg schon seit 20 Jahren am Markt. An fünf Standorten wird auch Mischfutter aus Kärnten vertrieben.