Überraschender Vorstandswechsel bei der Austria Anadi Bank.  Martin Rauchenwald, der erst im Jänner 2020 zum CEO bestellt worden war, wurde "aufgrund bestehender Interessenskonflikte von seinen Aufgaben als CEO entbunden", wie die Bank mitteilte. Zum interimistischen Nachfolger wurde vom Aufsichtsrat der bisherige Vorstand GaneshKumar Krishnamoorthi ernannt. Nach einem neuen CEO wird gesucht. Zugleich kündigte Sanjeev Kanoria, der Eigentümer der  Anadi Bank, an, er sei "entschlossen, der Bank frisches Kapital zuzuführen, sollte sie dieses brauchen".

Verlustwarnung

Die Anadi Bank hat erst jüngst eine Verlustwarnung für die Bilanz 2019 bekanntgegeben. Nach einem Ergebnis (EGT) von 6,7 Millionen Euro im Jahr 2018 werde das Ergebnis 2019 "wesentlich negativ sein", hatte es in einer Mitteilung geheißen. Vor wenigen Tagen hatte Rauchenwald der Kleinen Zeitung erklärt, dass man Altfälle im Sinne von Ballast abwerfen bereinigen wolle.   Nun betont Eigentümer Kanoria: „Ich unterstütze die Bank, ihr Management und ihre Mitarbeiter voll und ganz in diesen herausfordernden Zeiten, in denen die Corona-Krise großen Druck auf die Wirtschaft ausübt und viele Menschen vor enorme Schwierigkeiten stellt.“

GaneshKumar Krishnamoorthi, der Interims-Vorstandsvorsitzender bleibt, bis ein beauftragtes Personalbüro einen neuen CEO findet, erklärte: „In diesen außergewöhnlichen Zeiten der Corona-Krise möchte ich unserem Eigentümer für das Vertrauen danken, das er nicht nur in das Managementteam, sondern auch in die Austrian Anadi Bank als Partner für ihre Kunden in ganz Österreich setzt.“ Vorstand Franz Reif wird zum Chief Operations Officer bestellt. Ferdinand Wenzl, bisher Leiter der Risikoabteilung, wurde zum  Vorstand und Chief Risk Officer ernannt. 

In der Anadi Bank, die aus dem Kauf der einstigen Hypo Österreich der Hypo Alpe Adria Bank durch Kanoria hervorgegangen ist, arbeiten an  15 Standorten in Kärnten, der Steiermark und Wien mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für rund 56.000 Kundinnen und Kunden.