1. Wo steht Österreich in der Digitalisierung?

ANTWORT: Österreich liegt im obersten Drittel der EU, sagt IBM-Österreich-Chefin Patricia Neumann. „Ziel muss aber klar ein Platz unter den Top Ten sein.“ Es komme auf Technologie und Menschen an.

2. Das Wichtigste für Digitalisierung in KMU?

Das Wichtigste sei, die Menschen mitzunehmen bei Ausbildung und Information. Ebenso, dass man sich als Unternehmerin und Unternehmer Sinn und Zweck überlegt: „Welchen Nutzen soll die Digitalisierung bringen?“ Man müsse sich auch anschauen, ob und welche Daten von der analogen in die digitale Welt übertragen werden können. Das seien oft aufwendige Projekte, die man stufenweise angehen sollte.

IBM-Chefin über Digitalisierung, Cloud und Künstliche Intelligenz

3. Häufigste Fehler dabei in Unternehmen?

Digitalisierung solle ein Unternehmen nicht um der Digitalisierung willen betreiben. Neumann: „Der größte Fehler wäre aber, gar nichts zu tun und nicht zu handeln.“

4. Daten behalten oder Cloud anvertrauen?

Das hängt von den Daten und dem Geschäftszweck ab. „Wir von IBM bekennen uns stark zu hybrider Cloud, mit Daten in einer offenen Welt oder in einem eigenen Rechenzentrum, das trotzdem viele Vorteile der Cloud mitbringt. Das Wichtigste ist der vertrauensvolle Umgang.“ Das brauche verlässliche Technologie und verlässliche Partner. Schlüsselfrage: Wer hat für Daten in der Cloud den Schlüssel? Und wem gehören die Daten? „IBM kommerzialisiert keine Daten von Unternehmen.“ Persönlich differenziert auch die IBM-Chefin: „Bei Daten, die die Kinder betreffen, überlegen wir genau, ob wir Cloud nutzen.“

5. Wie verändert Industrie 4.0 Betriebe?

Sensoren erfassen hin bis zum Körper immer mehr Daten. Ihre Vernetzung auf Geräten und Maschinen müsse jedoch Sinn machen. Beispiele: Predictive Maintenence (vorausschauende Wartung), Qualitätssicherung, Schutz durch Sensoren am Arbeitsplatz.

6. Wo ist künstliche Intelligenz nützlich?

Als wichtigen Anwendungsbereich nennt Patricia Neumann die Sprache, zum Beispiel auch an der Schnittstelle von Unternehmen zum Kunden in einem Callcenter. Dank KI-Lösung könne der Kunde effizienter betreut werden. „KI-Services können wir modular zur Texterkennung aus unseren Clouds anbieten.“

7. Wo sind ethische Grenzen zu ziehen?

„Die ethische Frage wird berechtigt gestellt“, sagt Particia Neumann. „Wichtig ist, dass nicht die KI entscheidet, was passiert. Es ist immer noch der Mensch, der entscheidet, wo KI passiert.“ Das brauche
einen ethischen Rahmen.

IBM-Chefin berichtet über Blockchain und Quantencomputer

8. Wo wird Blockchain abseits von Kryptowährungen klug genutzt?

„Wir sehen Blockchain stark im B2B-Bereich, wo viele Unternehmen gemeinsam agieren und eine Transaktion schell und sicher abschließen wollen“, so Neumann. Beispiele: we.trade für Handelsfinanzierungen mit Banken oder Food Trust für Lebensmittel.

9. Machen KI und Quantencomputing die Welt besser?

„Ich hoffes es, wenn wir die Technologie zum Nutzen des Menschen, für das Gute einsetzen“, so Neumann. Quantencomputing werde die herkömmliche Technologie ergänzen. Der Quantenvorteil würde noch einige Jahre brauchen, aber von Wissenschaft bis Industrie nützlich sein.