Viele Aufsperrdienste bewerben ihre Dienste im Internet oder scheinen im Telefonbuch auf. Oft ist es schwer, zwischen seriösen und unseriösen Anbietern zu unterscheiden", warnen die Experten von „Europakonsument". Im Ernstfall befinden sich Konsumenten meist in einer Stresssituation und nehmen das erste Unternehmen, das ihnen die Suchmaschine anzeigt. „Doch gerade darauf spekulieren viele Abzocker und kaufen sich weit oben gereihte Anzeigen", berichten die Konsumentenschützer.
In einem konkreten Fall kontaktierte eine Frau das Unternehmen „Schlüsselnotdienst 24 h", weil sich ihre Wohnungstür nicht mehr öffnen ließ. Die in Deutschland situierte Firma bietet ihre Dienste auch in Österreich an. Zwei Mitarbeiter brachen die Tür auf und bauten das Schließsystem komplett aus. Zur Reparatur war ein Ersatzteil nötig, das bestellt werden musste, was aber eine Wochen dauern sollte.
Teure Rechnung
Die Konsumentin musste eine Rechnung über 726 Euro bar begleichen. Ihre Tür wurde behelfsmäßig verschlossen und konnte nicht mehr benutzt werden. Die Sicherheit der Familie war nicht gewährleistet, da die Tür sehr leicht aufzubrechen gewesen wäre. In der Folge wurde die Frau tagelang hingehalten und musste die Tür schließlich von einer anderen Firma reparieren lassen.
Die Strategien dieser Firmen sind sehr ähnlich: Die Aufsperrdienste sind im Internet bzw. im Telefonbuch sehr gut platziert, was auf die Konsumenten vertrauenserweckend wirkt. Sie führen die Arbeiten nicht ordnungsgemäß durch, verrechnen überhöhte Preise und verlangen Bargeldzahlungen.
Der Rat der Experten: Wenden Sie sich an ortsansässige Fachbetriebe! Wer Probleme mit Aufsperrdiensten hat, kann sich an das Europäische Verbraucherzentrum (Tel.: 01 588 77 0) wenden. Bei Verdacht auf Betrug ist eine Anzeige bei der nächstgelegenen Polizeidienststelle ratsam.
PETER FILZWIESER