Die Möglichkeit, in Geschäften oder für kleine Transaktionen (beispielsweise Zugtickets) in Bar zu zahlen, solle per Gesetz garantiert werden. Auch eine Ungleichstellung von Bargeld (z. B. ein Preisnachlass, wenn man online oder mit Karte zahlt) solle verboten werden, sagte Gerhard Starsich, Generaldirektor der Münze Österreich bei der World Money Fair in Berlin. Er trat dort gemeinsam mit dem Bargeld-Aktivisten Brett Scott bei einer Podiumsdiskussion auf.

Starsich betonte, dass er nicht gegen digitale Zahlungsmöglichkeiten sei, das Bargeld als Alternative aber erhalten werden solle. Bargeld schütze die Privatsphäre und die Freiheit, so der Münze-Österreich-Chef. Zudem schließe es auch jene Menschen ein, die kein Bankkonto besitzen und somit keinen Zugang zum Finanzsystem hätten. Starsich verwies auch auf die Gefahr von Blackouts oder Naturkatastrophen hin: In solchen Situationen müsse auf Bargeld zurückgegriffen werden.

Die meisten Menschen wollen die Wahlfreiheit

Für den britischen Bargeld-Befürworter Scott komme gerade öffentlichen oder teil-öffentlichen Akteuren wie zum Beispiel Öffi-Betreibern die Rolle zu, das Bargeld weiter zu akzeptieren. Ihre Weigerung würde sonst einen Kulturwandel unterstützen, der den Ausschluss von Bargeld akzeptiert. Scott zeigte sich überzeugt, dass die meisten Menschen die Wahlfreiheit wollen. Nutznießer einer bargeldlosen Gesellschaft seien nur die großen Anbieter von digitalen Zahlungsmöglichkeiten, so Scott.