Die Wiener Börse hat am Freitag mit deutlichen Gewinnen geschlossen. Der heimische Leitindex ATX steigerte sich vor dem Wochenende um satte 3,07 Prozent auf 2.902,85 Einheiten. Der ATX Prime legte um 2,92 Prozent auf 1.469,08 Zähler zu. Ein robuster US-Arbeitsmarkt hat auch   am deutschen Aktienmarkt für einen versöhnlichen Wochenausklang gesorgt. Die Beschäftigung in den USA weitete sich im Juni deutlich stärker aus als erwartet. Das verhalf dem DAX zu einem Gewinn von 1,34 Prozent auf 13.015,23 Punkte. Auch der Euro Stoxx 50 stieg um 0,52 Prozent auf 3.506,55 Zähler.

"Auch wenn sich einige andere US-Konjunkturindikatoren zuletzt abgeschwächt hatten, blieb der Arbeitsmarkt im Juni robust. Von einer drohenden Rezession ist nichts zu spüren", kommentierte Volkswirt Christoph Balz von der Commerzbank die Daten aus den USA. Allerdings drohten zugleich kräftige Lohnsteigerungen, die US-Notenbank werde daher die Leitzinsen weiter zügig erhöhen.

Autowerte stark nachgefragt

Zu den größeren Gewinnern gehörten in einem Branchenvergleich die Autowerte. Auf dem für die deutschen Hersteller extrem wichtigen chinesischen Automarkt mehren sich die Anzeichen einer Erholung, wie Daten des Branchenverbandes PCA zeigen. VW Vorzüge zogen um fast sechs Prozent an und Mercedes legten um 3,8 Prozent zu. BMW verbesserten sich um 1,7 Prozent. Klar fester zeigten sich auch Stellantis und schlossen um 3,8 Prozent höher.

OMV-Aktie legt kräftig zu

Unternehmensseitig hatte sich in Wien die OMV in ihrem jüngsten Trading Statement zum Raffinerie-Unfall Anfang Juni zu Wort gemeldet. Die Kosten würden sich auf rund 200 Millionen Euro belaufen. Sehr stark gestiegen ist indes im zweiten Quartal die Raffinerie-Referenzmarge Europa. Basierend auf der Rohölsorte Brent war die Marge im ersten Quartal noch bei 6,78 Dollar pro Fass gelegen, nun erreicht sie den Wert von 20,46 Dollar/Fass. Die Aktien der OMV gewannen am heutigen Handelstag deutliche 6,6 Prozent.

RBI nach Bulgarien-Verkauf im Hoch

Am Vorabend war zudem bekannt gegeben worden, dass die Raiffeisen Bank International (RBI) den Verkauf ihrer Bulgarien-Tochter abgeschlossen habe. Da alle aufsichtsrechtlichen Genehmigungen vorliegen, werde die Raiffeisenbank (Bulgaria) EAD zum 30. Juni 2022 ausgegliedert, teilte die Bank mit. Käufer des Bulgarien-Geschäfts ist die KBC Bank, die dafür rund eine Milliarde Euro zahlt. Die Titel gingen um 5,4 Prozent höher aus dem Handel.

In der Finanzbranche stiegen auch die Anteile der Erste Group um deutliche 5,4 Prozent. Bei den Wertpapieren der BAWAG belief sich das Kursplus auf bescheidenere 0,5 Prozent.