Die „neue“ Kurzarbeit steht in den Startlöchern. Gelten soll sie bekanntlich ab 1. Juli und bis zumindest Ende des Jahres, über die entsprechende Richtlinie stimmte der AMS-Verwaltungsrat diese Woche ab. Noch ausständig ist die – rechtlich notwendige – Sozialpartnervereinbarung. Hier spießt es sich vor allem an der sogenannten „Nettoersatzrate“. Also an jenem Prozentsatz des Letztgehalts, der an Arbeitnehmer ausgezahlt wird, die in Kurzarbeit sind.

Klar ist indes, dass es für Betriebe künftig nicht mehr so einfach sein wird, mit einem Kurzarbeitsantrag erfolgreich zu sein. Das liege laut dem steirischen AMS-Chef Karl-Heinz Snobe primär an „zwei Elementen“, die vom AMS künftig in Form eines Beratungsgesprächs geprüft werden müssen. Einerseits wird genau nachgeschaut, ob es in der Branche des Antragstellers nicht eigentlich ausreichend Bedarf nach Arbeitskräften gibt. Und andererseits wird es zum Hindernis, wenn Betriebe Kurzarbeit beantragen und zugleich beim AMS offene Stellen registriert haben.

Kopf richtet Scheinwerfer auf Touristiker

Diesbezüglich ging auch Johannes Kopf, Vorstand des österreichischen AMS, betont offensiv in die Öffentlichkeit. In einem Gespräch mit den „Salzburger Nachrichten“ zeigte er sich etwa verwundert, dass zurzeit im Tourismus 7600 Beschäftigte in Kurzarbeit seien – „1000 mehr als am Ostersonntag“. Zugleich suche ein Drittel der touristischen Betriebe, die Kurzarbeit angemeldet haben, über das AMS auch Personal. Es liege der Verdacht nahe, so Kopf, dass Saisonschwankungen ausgeglichen würden. Das sei aber „nicht die Idee der Kurzarbeit.“

Für die Steiermark hätte er derlei Zahlen zurzeit nicht. Er gehe aber davon aus, erzählt Karl-Heinz Snobe, dass die Situation dem „bundesweiten Muster sehr ähnlich ist“. In Summe haben im Bundesland zurzeit 4913 Betriebe für 13.615 Menschen Kurzarbeit beantragt. Wie die Prognose aussieht? „Ich gehe davon aus, dass künftig weniger Betriebe Kurzarbeit beantragen“, sagt Snobe. Der auch auf ein weiteres Novum verweist: Künftig müsse jeder Kurzarbeitssantrag auch vom AMS-Landesdirektorium abgesegnet werden.