Österreich bezieht weiter Gas aus Russland und bezahlt dieses auch in Euro. Kurz hatte es aufgrund einer Meldung der russischen Nachrichtenagentur TASS, wonach Österreich bereit sei, Gas in Rubel zu bezahlen, Aufregung gegeben. Es gelte aber weiter, dass Österreich in Euro auf ein Konto der Gazprombank für die Gaslieferungen zahlt. Dort wird der Betrag dann von Russland in Rubel umgetauscht, teilte das Bundeskanzleramt am Mittwoch mit.

"Bevor hier Fake News der russischen Propaganda weiter verbreitet werden. Die OMV bezahlt Gaslieferungen aus Russland selbstverständlich weiterhin in Euro. Österreich hält sich auf Punkt und Beistrich an die gemeinsam beschlossenen EU-Sanktionen", twitterte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP).

Zahlungsbedingungen sanktionskonform angenommen

Russland hat am Mittwoch Gaslieferungen nach Polen und Bulgarien gestoppt. Es gebe Informationen, dass beide Staaten es ablehnen, die von Gazprom vorgegebenen Zahlungskonditionen anzunehmen, hatte Nehammer beim Ministerrat gesagt. Auch sei Polen schon länger dabei, sich von russischem Gas unabhängig zu machen, so der Kanzler – nämlich mittels eigener Pipeline nach Norwegen, mehr Atomkraft und der Weiterbetreibung von Braunkohlekraftwerken. Auch Bulgarien könne sich durch die Meereshäfen – leichter als Österreich – durch Flüssiggas versorgen.

Die OMV habe hingegen die Zahlungsbedingungen Russlands angenommen, dies sei ja als sanktionskonform eingestuft worden, so Nehammer. Gleichzeitig merkte er an, dass man freilich nicht abschätzen könne, wie die Entwicklung bei einer zusätzlichen Eskalation weitergehen kann. Auch Deutschland will Gas aus Russland über das Fremdwährungsverrechnungskonto der Gazprombank bezahlen.