Trotz der stark steigenden Infektionszahlen in den Tiroler und Salzburger Skigebieten betont Christian Harisch, Hotelier und Obmann des Tourismusverbandes von Kitzbühel: "Die Wintersaison ist sicher." Er geht von massiv sinkenden Zahlen in den nächsten Wochen aus, schließlich würden sich die Tourismusregionen nun im "Jännerloch" befinden. Gestern hatte der Bezirk Kitzbühel die bundesweit zweithöchste 7-Tages-Inzidenz mit 3233 Fällen, im Österreich-Schnitt waren es 695.

Derzeit werden in Westösterreich die Quarantänequartiere mit Steuergeld vom Bund aufgestockt, gleichzeitig geht die Medizin von steigende Bettenbelegungen in den Spitälern aus. "Das macht uns insgesamt Sorgen. Es ist schon zu befürchten, wenn jetzt die Zahlen wieder so massiv hinaufschnellen, dass sich das im Krankenhaus deutlich auswirken wird", so Norbert Kaiser, Ärztlicher Leiter des Krankenhauses St. Johann, Montagnacht in der ZIB 2 des ORF.

Und auch Komplexitätsforscher Peter Klimek, seit kurzem Wissenschafter des Jahres, sieht düstere Wolke aufziehen: "Es ist natürlich kein Zufall, dass gerade jetzt in den Regionen, wo es sehr starken Wintertourismus gibt, dass da jetzt mehr und mehr Cluster entstehen. Es muss einem auch bewusst sein, wir haben das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht. Von daher darf man sich jetzt nicht der Illusion hingeben, dass man hier jetzt ein infektionssicheres Winterurlaubserlebnis in den nächsten Wochen in Österreich haben könnte."

"Zahlen werden massiv sinken"

Anders sieht das der Hotelier Harisch. "Die Zahlen werden in den nächsten 14 Tagen massiv sinken." Den Vorwurf, dass Gastronomen und Hotelbetreiber schlecht und zu wenig kontrollieren würden, ließ er in der ZIB 2 nicht gelten. Überall könne man betrügen und Einzelfälle seien nicht auszuschließen. Das Problem sei vielmehr die frühe Sperrstunde zu Silvester um 22.00 Uhr gewesen - die aber bundesweit gegolten hat, wie ZIB-Moderator Armin Wolf einwarf.

Er relativierte auch die Aussage von Harisch, wonach die hohen Inzidenzzahlen in den Skigebieten auf die große Zahl der Touristen in Relation zu den Einheimischen zurückzuführen sei - denn auch ohne die Gäste würde die 7-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohner in Kitzbühel weit über dem Bundesschnitt liegen.

Zum Hahnenkammrennen in Kitzbühel nächste Woche hielt Harisch fest, hier würde die Gästezahl auf 1000 beschränkt, es würde nur Sitz- und keine Stehplätze geben.