Kärnten kam im Coronajahr 2020 am glimpflichsten davon: Mit einem Minus von 5,7 Prozent der Wirtschaftsleistung ist der Einbruch beim realen Bruttoinlandsprodukt der geringste unter allen Bundesländern. Das nominelle Bruttoregionalprodukt liegt bei 20,7 Milliarden Euro. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Statistik Austria.

Am schwersten traf der Einbruch infolge der Pandemie Tirol, dessen Wirtschaft 2020 real um 10,2 Prozent geschrumpft ist. Hauptverantwortlich war dafür der coronabedingte Einbruch in Beherbergung und Gastronomie, der um 38,1 Prozent zurückging. Auch in Salzburg waren Beherbergung und Gastronomie ausschlaggebend für die Abnahme der Wirtschaftsleistung um gesamt 7,9 Prozent.

In ganz Österreich ging das reale Bruttoinlandsprodukt um 6,7 Prozent zurück.

In Niederösterreich und der Steiermark ging das BRP um jeweils 7,1 Prozent zurück. Während in Niederösterreich der durch die Pandemie weitgehend zum Erliegen gekommene Flugverkehr maßgeblich dafür verantwortlich war, verzeichnete die Steiermark starke Rückgänge in der Kfz-Industrie und im Maschinenbau.

Kärnten hielt Verluste in Grenzen

Kärnten konnte 2020 vor allem die Verluste im Tourismus, aber auch in anderen Branchen wie dem Verkehr und der Herstellung von Waren in Grenzen halten. Das Minus in der Branche Beherbergung und Gastronomie war österreichweit das kleinste, schreibt die Statistik Austria. Das Bruttoregionalprodukt (BRP) je Einwohner in Kärnten liegt bei 36.900 Euro, an siebenter Stelle im Ländervergleich, vor Niederösterreich und dem Burgenland (30.200 Euro). An der Spitze liegt Wien mit 50.400 Euro.

Beim BRP je Einwohner verzeichneten im Jahr 2020 alle Bundesländer kräftige reale Rückgänge, die zwischen -5,8 Prozent in Kärnten und -10,6 Prozent in Tirol lagen – bei einem Österreichschnitt von -7,1 Prozent. Am vorletzten Platz Kärntens (vor Wien) bei den verfügbaren Einkommen ändert das nichts: Mit 23.200 Euro pro Kopf verzeichnen die privaten Haushalte Kärntens unterdurchschnittliche Einkommen. Die Zahl der Erwerbstätigen ging 2020 in Kärnten stärker zurück als in Restösterreich - um 2,3 Prozent auf 278.100 Jobs.