Händler und Arbeitnehmervertreter fordern eine Verlängerung der Übergangsfrist zu 3G am Arbeitsplatz. Beschäftigte sollen auch über den 14. November hinaus statt einem 3G-Nachweis eine FFP2-Maske tragen können, sagte Tirols schwarzer Arbeiterkammerpräsident Erwin Zangerl am Donnerstag. Als Grund nannte er die "chaotischen Zustände bei den Testmöglichkeiten". Wirtschaftskammer und Handelsverband sehen die Situation auch kritisch.

Wenn Corona-Tests nicht rasch ausgewertet werden können, sei dies "eine große Problematik" im Hinblick auf 3G für Betriebe sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sagte WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik zur APA. Die Regierung und die Länder müssten sich nun "schnell etwas überlegen".

Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will fordert auch eine Verlängerung der Übergangsfrist. "Wir werden nicht alle Filialen öffnen können, wenn hier einfach dieses System nicht in der Übergangszeit verlängert wird", sagte Will im Ö1-"Morgenjournal" des ORF Radio am Donnerstag. WKÖ-Handelsobmann Trefelik kann "nicht abschätzen", wie viele Betriebe wegen nicht zeitgerecht ausgewerteter Covid-Tests am nächsten Montag möglicherweise nicht öffnen können. In ländlichen Gebieten könne dies bei kleinen Betrieben mit wenigen Mitarbeitern "im Einzelfall" aber passieren.

Flächendeckende Testmöglichkeit

Die "unzureichenden Testmöglichkeiten und das lange Warten auf die Testergebnisse" könnten zur Folge haben, "dass Beschäftigte nicht mehr an ihren Arbeitsplatz kommen und ausfallen", befürchtete auch Zangerl in einer Aussendung. "Die politisch Verantwortlichen müssen hier rasch reagieren - es braucht einen flächendeckenden Ausbau wohnortnaher Testmöglichkeiten und die Verlängerung der Übergangsbestimmungen bei 3G am Arbeitsplatz", sagte er.

Betroffene würden der AK berichten, dass sie zum Teil bis zu 30 Stunden auf ein Testergebnis warten müssen. "Die Übergangsbestimmung muss daher solange verlängert werden, bis sichergestellt ist, dass jeder zeitgerecht und möglichst unkompliziert getestet werden kann und das Testergebnis zeitgerecht vorliegt", forderte Zangerl.

Auch der Tiroler ÖGB beklagte ein mangelhaftes Testangebot im Bundesland. Tirols ÖGB-Chef Philip Wohlgemuth berichtete, dass "immer mehr" Menschen sich mit Beschwerden aufgrund der Testkapazitäten an den ÖGB wenden würden. Er nahm daher "Bund und Land in die Pflicht". "Solange das nicht funktioniert, darf es keine Strafe für den Arbeitgeber oder den Arbeitnehmer geben", sagte er. Wichtig wären daher laut Wohlgemuth eine "leichte Erreichbarkeit der Testmöglichkeit, lange Offenhaltungszeiten, die Einschränkung von Wartezeiten, PCR-Ergebnisse binnen maximal 24 Stunden".