Sieben Millionen Euro haben die Kärntner Seilbahnen in die kommende Wintersaison investiert. Schneekanonen wurden durch Schneelanzen getauscht, die nur zehn Prozent der Energie verbrauchen. Das Nassfeld arbeitet heuer erstmals mit plastikfreien Tickets, so genannten Einmaldatenträgerm, für die auch keine Kaution zu bezahlen ist. Bad Kleinkirchheim installiert ab der Kaiserburg-Mittelstation eine Slow Slope, eine Langsamfahrpiste speziell für Genießer und Anfänger. Das Hochrindl eröffnet einen eigenen Webshop, über den Online-Tickets verkauft werden. Die größte Einzelinvestition mit 1,8 Millionen Euro haben die Seilbahnen auf der Gerlitzen getätigt. Auch dort wird Energieeffizienz groß geschrieben. Unter anderem wurde ein neuer Pistenbully mit einem implementiertem Laserscanner gekauft, der beim Präparieren Leerfahrten vermeidet und einen effizienten Einsatz der Beschneiung erleichtert, indem er die Schneehöhe misst. Auch wurden 1000 Meter neuer Ski-Verbindungswege geschaffen. Auch eine dritte Kassa wurde gebaut, um Wartezeiten zu vermeiden. 

Chance durch den "Staueffekt"

Manuel Kapeller-Hopfgartner fasst als Sprecher der Kärntner Seilbahnen, die kärntenweit direkt 1000 Mitarbeiter beschäftigen, zusammen: "Wir freuen uns auf die Saison und sind zuversichtlich, Anschluss an einen normalen Winter von vor Corona zu machen." Die Seilbahnbetriebe gehen sogar von einem "Staueffekt" aus, einer großen Lust der Einheimischen und Touristen aufs Skifahren, die im Vorjahr quasi zurückgehalten werden musste. "Das ist auch eine Chance für uns in den  kleineren Skigebiete", sagt Alexandra Bresztowansky, Geschäftsführerin der SHL Hochrindl Lifte.

Wolfgang Löscher, Geschäftsführer des Kärnnter Skipasses, freut sich schon jetzt um eine 30 Prozent höhere Verkaufsrate als 2020. "2019 haben wir 21.000 Skipässe verkauft, im vergangenen Winter nur 7000. Für heuer halte ich eine Absatzzahl von 15.000 Stück für realistisch."

Zutrittssystem erkennt 3G

Die nun auch im Wortlaut vorliegende Verordnung für den Wintertourismus - sie gilt ab 15. November - sieht für die Seilbahnen eine FFP2-Maskenpflicht in Sesselliften und Gondeln vor wie schon im Vorjahr. Neu ist die 3G-Regel, für die die Kärntner Seilbahnen aber schon vorgesorgt haben. Der 3G-Nachweis wird beim Kauf der Karte registriert. Seine Gültigkeit wird auf die Skikarte gespielt. Heißt: Ist zum Beispiel die Gültigkeitsdauer eines Antigen-Tests abgelaufen, macht der Laser den Zutritt zum Lift nicht mehr auf, man muss die Karte neuerlich mit aktuellen 3G-Nachweis freischalten lassen.

Zwar bedeutet die Kontrolle einen höheren Personalaufwand bei den Seilbahnen, aber es entfällt durch 3G die Kapazitätsbeschränkung. Dass die Sicherheitskonzepte der Kärntner Seilbahnen passen, habe man schon im Sommer bewiesen: "Es gab keine einzige Ansteckung", sagt Elke Basler, Sprecherin von Österreichs besten Sommer-Bergbahnen. Ihre Bilanz ist positiv: "Mit 1,1 Millionen Gästen im Sommer 2021 liegen wir um fast sieben Prozent über dem Vorjahr."

Die Skiopenings in Kärnten sind Ende November bzw. Anfang Dezember geplant. Für die Volkssschüler und höhere Schüler werden Erlebnis- bzw. Wintersportwochen angeboten. Einmal mehr fordern die Kärntner Seilbahn-Unternehmer Förderhilfen vom Land für die anstehenden Ersatzinvestitionen.