Viele Digitalwährungen wie Bitcoin sind am Freitag unter erheblichen Druck geraten. Auslöser war eine Mitteilung der chinesischen Zentralbank, die sich abermals kritisch zu den neuartigen Internetdevisen äußerte. Alle Transaktionen in Verbindung mit Kryptowährungen seien illegal, heißt es in einer Mitteilung der People's Bank of China. Nicht erlaubt seien auch ausländische Onlinedienste, die Chinesen den Zugriff auf Digitalwährungen ermöglichten.

Zahlreiche Internetwährungen wie Bitcoin, Ether oder Dogecoin gaben nach Bekanntwerden der Mitteilung im Kurs deutlich nach. Der Bitcoin-Kurs fiel von etwa 45.000 US-Dollar auf knapp 43.000 Dollar (36.700 Euro). Härter traf es die nach Bitcoin zweitgrößte Digitaldevise Ether, die um etwa sieben Prozent auf knapp 2.900 Dollar absackte. Das Marktvolumen aller gut 12.000 Kryptowährungen fiel von etwa 2,0 auf 1,9 Billionen Dollar.

Die kritische Haltung Chinas gegenüber privatwirtschaftlichen Digitalwährungen ist nicht neu. Bereits 2013 hat das Land Bezahldiensten die Nutzung von Bitcoin untersagt. Der Verkauf von Token wurde 2017 verboten und Krytpotauschbörsen sind seit 2019 im Visier der Behörden. Richtig scharf waren diese Regeln allerdings lange nicht.

Vorgehen gegen Krypto-Wirtschaft

Das hat sich heuer geändert. Im Mai wurde allen Zahlungsdienstleistern und Banken jegliche Aktiv im Kryptobereich untersagt. Im Juni gab es eine Verhaftungswelle bei Leuten, die im Verdacht standen, Kryptowährungen zu nutzen.

Ein Problem sieht die Volksrepublik in dem hohen Energieverbrauch des sogenannten Minings, also dem digitalen Herstellungsprozess von Kryptowerten. Deshalb wurden im Juni zahlreiche Miner geschlossen. Der Schritt soll rund die Hälfte des Bitcoin-Netzwerks betroffen haben.

Ein Möglicher Grund für die plötzliche Härte gegen Kryptowährungen sind wohl die eigenen Pläne der chinesischen Führung. Seit längerem wird eine eigene, staatlich kontrollierte Digitalwährung geplant. Der Digital-Yuan gilt als weit fortgeschritten und wird in Feldversuchen bereits getestet.