Urlaub in Österreich ist in der heurigen Sommersaison wesentlich gefragter als im ersten Pandemiejahr 2020. Nach dem monatelangen behördlichen Betretungsverbot von Hotellerie und Gastronomie hat sich das Geschäft ab dem 19. Mai rascher erholt als im Vorjahr, wie aus einer Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo) hervorgeht. Da die Infektionszahlen "aktuell sehr rasch ansteigen", sind die Prognosen für das Gesamtjahr 2021 allerdings "deutlich getrübt".

Von Mai bis Juli legten die Nächtigungen heuer jedenfalls noch um fast ein Fünftel (19,5 Prozent) auf 25,8 Millionen zu. Rund 7,3 Millionen Urlauber buchten Zimmer in den heimischen Beherbergungsbetrieben. Somit kletterte die Zahl der Gästeankünfte in der ersten Hälfte des Sommerhalbjahres (Mai bis Oktober) um fast ein Viertel (24,1 Prozent) gegenüber der Vorjahresperiode. Die nominellen Tourismuseinnahmen erhöhten sich im Analysezeitraum ersten Wifo-Schätzungen zufolge um 24,3 Prozent auf 5 Mrd. Euro. Miteinbezogen wurden den Angaben zufolge auch der Tagestourismus und Verwandtenbesuche.

Die Nächtigungsbuchungen lagen aber trotz dieser kräftigen Zuwächse immer noch um ein Drittel (33,6 Prozent) unter dem Niveau vor der Coronakrise, also unter den Vergleichsmonaten 2019.

Wegen der damals massiven internationalen Reisebeschränkungen und scharfen Quarantänebestimmungen urlaubten im Vorjahr hauptsächlich Gäste aus dem Inland in Österreich. Im heurigen Sommer legte die Nachfrage der Touristen aus dem Ausland mit einem Zuwachs bei den Nächtigungen von 21,3 Prozent oder 2,65 Millionen im Zeitraum Mai bis Juli wieder stark zu, freilich von einem teils sehr niedrigen Vergleichsniveau ausgehend. Die inländischen Urlauber buchten um 17 Prozent bzw. 1,55 Millionen mehr Übernachtungen in den heimischen Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen als in der Vorjahresperiode.

In der ersten Hälfte der Sommersaison wurden heuer den Wifo-Schätzungen zufolge nur zwei Drittel des Vorkrisenniveaus an Nächtigungen erreicht. Für den gesamten Zeitraum Mai bis Oktober erwarten die Wirtschaftsforscher 59,5 Millionen Nächtigungsbuchungen - das wären um 10,5 Prozent mehr als im Sommerhalbjahr 2020, aber immer noch um ein Viertel (24,7 Prozent) weniger als vor der Pandemie.

Für das gesamte Kalenderjahr 2021 rechnen die Ökonomen mit nur rund 76,2 Millionen Nächtigungen, also knapp die Hälfte des bisherigen Höchstwertes im Jahr 2019 (152,7 Millionen Nächtigungen). Von Jänner bis inklusive 18. Mai waren die Beherbergungsbetriebe heuer coronabedingt nur für Geschäftsreisende offen. 2020 war von Mitte März bis Pfingsten und dann ab Anfang November zu.