Der Greifenburger Holzbauunternehmer Christof Weissenseer hat in einem Gespräch mit der Kleinen Zeitung über die Problematik der hohen Holzpreise, kurzfristige Preisgarantien und einen daraus folgenden Stillstand in der Branche gesprochen. Er sieht die Industrie gefordert, die "derzeit die einzige ist, die verdient" und spricht in dem Kontext auch über "benachbarte Sägebetriebe".

Ein solcher Betrieb ist dir Firma Hasslacher mit 1800 Mitarbeitern an acht Standorten. Und Firmenchef Christoph Kulterer will den Schwarzen Peter nicht alleine auf der Industrie sitzen lassen. Der Holzpreis habe vielmehr jahrzehntelang stagniert, jetzt gehe es aufwärts. Preissteigerungen von 300 bis 400 Prozent, von welchen Weissenseer spricht, sieht er in Österreich aber nicht. Die habe es nur in den USA gegeben, und auch dort würden sich die Preise langsam wieder einpendeln. Und es sei "nicht zu wenig Holz da". Kulterer räumt aber auch ein, dass die Marktsituation momentan eine besondere sei, "mit kurzfristigen Preissteigerungen und einem Nachfrageüberhang". Bei Brettschichtholz habe es in Österreich eine Verdoppelung der Preise gegeben.

Export als Erfolgsfaktor

Von Marktbeschränkungen wie sie die Vereinigung Holzbau Austria kürzlich gefordert hat, hält Kulterer aber nichts: "Österreich ist ein Teil von Europa. Und die Holzindustrie war in den vergangenen Jahren erfolgreich, weil sie auch exportiert hat". Dass Hasslacher Holz auch in die USA liefert, wo die Nachfrage im vergangenen halben Jahr explodiert ist, sei Teil des unternehmerischen Handelns. Holz werde als Rohstoff, weil eben nachhaltig, extrem nachgefragt. Und nicht nur Holz, sondern sämtliche Baustoffe, so Kulterer. Die gesamte Baubranche sei ja mit Preissteigerungen konfrontiert.

Und in Richtung der heimischen Holzbaubetriebe, die über die kurzfristigen Preisgarantien seitens der Industrie klagen, meint Kulterer: "Es hat immer geheißen, die Auftragsbücher in der Branche sind voll. Warum hat man nicht frühzeitig mit uns über Preisgarantien gesprochen? Und hätten die Holzbaubetriebe mehr Holz auf Lager gehabt, hätten solche Preisspitzen auch leichter ausgeglichen werden können." Auch die Preise, welche die Industrie an die Waldbauern zahle, hätten sich in den vergangenen Wochen deutlich erhöht. Kulterer spricht von einem Plus von 50 Prozent.