Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) hat angekündigt, die Arbeitslosigkeit bekämpfen zu wollen, indem vor allem in Bereichen mit hohem Arbeitskräftemangel wie dem Tourismus konsequenter vermittelt wird. Arbeitslose, die zumutbare Jobs nicht annehmen, sollen nun wieder stärker durch Sanktionen beim Arbeitslosengeld oder der Notstandshilfe "motiviert" werden, kündigt Kocher an. Aber nicht anhand neuer Spielregeln, sondern durch das Umsetzen bereits bestehender Maßnahmen. In der Coronaphase sei man nachsichtiger gewesen, sagte Kocher, das soll sich nun ändern.

Der Kärntner AMS-Chef Peter Wedenig erklärt dazu, bisher noch "keine Zielvorgaben erhalten" zu haben. "Und ich verstehe auch nicht, was es da nachzuschärfen geben soll", sagt er. Die Spielregeln, hätten sich ja nicht geändert. Sanktionsmöglichkeiten bei Nichtaufnahme eines vom AMS vermittelten Jobs gebe es jetzt auch schon, und sie würden dementsprechend angewendet. Mit dem Durchstarten der Wirtschaft in den vergangenen Wochen habe auch die Vermittlertätigkeit im AMS wieder deutlich zugenommen. "Für uns ist das Business as usual, wir machen das, was wir vor Corona auch gemacht haben - Arbeitsplätze vermitteln. Das ist unser Kerngeschäft", erklärt Wedenig.

Und gerade bei den Langzeitarbeitslosen, so der Kärntner AMS-Chef, müsse man auch berücksichtigen, dass viele ältere Menschen, aber auch solche mit gesundheitlichen Einschränkungen betroffen seien.