Österreich liegt mit 96 öffentlichen E-Ladestationen pro 100.000 Einwohner - mehr als doppelt so viele wie im Jahr 2019 - in Europa an siebenter Stelle und deutlich über dem EU-Schnitt von 57 Stationen. Das zeigt eine neue Analyse des Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Absolut hat sich in der EU die Zahl der öffentlichen Ladestationen in den vergangenen drei Jahren auf rund 260.000 mehr als verdoppelt, die Unterschiede sind aber beträchtlich.

Spitzenreiter sind weiterhin die Niederlande mit 476 und Norwegen mit 359 E-Ladestationen pro 100.000 Personen, im Jahr 2019 waren es dort 253 bzw. 233 gewesen, in Österreich 46. Weit vorn liegen auch Luxemburg mit 184, Island mit 137 und Schweden mit 135 Stationen. Der EU-Schnitt liegt bei 57 E-Ladestationen pro 100.000 Menschen, vor zwei Jahren waren es 34.

EU: 1,3 Millionen Pkw fahren nur mit Strom

Die Niederlande liegen in der EU mit 82.263 E-Ladestationen auch absolut an der Spitze, gefolgt von Deutschland mit 47.076 und Frankreich mit 45.990 - womit zwei Drittel des Gesamtbestands der EU nur in diesen drei Staaten liegen. Danach kommen im Ranking Großbritannien mit 33.832, Europas führendes Wasserkraft-Land Norwegen mit 19.119 sowie Italien mit 17.393 Einheiten. In der EU fahren laut VCÖ bereits 1,3 Millionen Pkw ausschließlich mit Strom, mehr als dreimal so viele wie noch Ende 2018.

Für Österreich sieht der VCÖ vor allem bei Ladestationen in Wohnhausanlagen noch Nachholbedarf. "Studien zeigen, dass der Großteil der Ladevorgänge bei E-Autos zu Hause erfolgt. In Einfamilienhäusern ist es einfach, schwieriger ist es derzeit aufgrund des Wohnungseigentümergesetzes in Wohnhausanlagen", sagte VCÖ-Experte Michael Schwendinger laut einer Aussendung vom Freitag. Die Regierung wolle dies jedoch in Zukunft erleichtern, eine Reform soll kommendes Jahr in Kraft treten.