8,5 Millionen Euro will die Kioto Photovoltaics GmbH am Standort in St. Veit an der Glan in den Aufbau einer neuen Produktionslinie für Photovoltaikmodule investieren. Die Kapazität des Werkes wird damit von 180 auf 340 Megawatt beinahe verdoppelt. Damit werden künftig statt wie bisher 1600 rund 3000 Module am Tag produziert, erklärt Alfred Mölzer, der als Geschäftsführer für den Vertrieb zuständig ist.

Bei der geplanten Investition stehe neben der Erweiterung der Kapazität aber vor allem die Weiterentwicklung des Produktprogramms im Fokus. Intelligente und vor allem auch optisch ansprechende Photovoltaikmodule unter anderem für Hausfassaden sollen produziert werden, sowohl für den Privat- als auch für den Gewerbebereich, so Mölzer.

Kioto-Geschäftsführer Peter Prasser und Alfred Mölzer
Kioto-Geschäftsführer Peter Prasser und Alfred Mölzer © Kioto

"Wir sehen das größte Potenzial in bestehenden Gebäudeoberflächen", sagt Mölzer. Und durch die neue Produktionslinie könnten auch Photovoltaikmodule für Wintergärten, Fassaden aller Art, Carports oder Indachlösungen bei Kioto in St. Veit gefertigt werden. "Die Dach- und Wandindustrie ist ein wichtiger Partner für uns. Sie hat erkannt, dass sie Kunden verliert, wenn sie nicht auch Photovoltaik anbieten kann", sagt Kioto-Geschäftsführer Peter Prasser. Unternehmensziel von Kioto sei es, "jedes Gebäude in Österreich in ein Kraftwerk für Sonnenenergie zu verwandeln". Vom Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds wird die Investition mit 1,55 Millionen Euro gefördert, 1,36 Millionen Euro davon sind wiederum EU-Mittel.

"Sehen enormes Wachstumspotenzial"

Im Einklang mit den Ausbauzielen des Green Deal sehen wir hier enormes Wachstumspotenzial. Photovoltaik ist ein boomendes Geschäft", sagt Prasser. Solarstrom sei die billigste Variante der Stromversorgung überhaupt. Und die Kioto hat sich vorgenommen, so viele verbaute Flächen wie möglich, darunter auch Überdachungen von Parkplätzen, mit PV-Modulen auszustatten. 

Hausfassaden sollen optisch schön mit PV-Modulen verkleidet werden
Hausfassaden sollen optisch schön mit PV-Modulen verkleidet werden © Kioto

Coronakrise befeuert Absatz von heimischen Produkten

Befeuert hat den Absatz von heimischen PV-Modulen aber auch die Coronakrise. Während in den vergangenen zehn Jahren in dem Bereich der asiatische Markt sehr dominant gewesen sei, erlebe man jetzt eine "Renaissance der europäischen Photovoltaikindustrie. "Wir sehen massive Bestrebungen, wieder in Europa zu produzieren, und vom asiatischen Markt unabhängiger zu werden", schildert Mölzer. Aber auch die Nachfrage der Gewerbe- und Industriebetriebe nach Produkten aus Österreich sei enorm. Es werde spürbar wieder auf Wertschöpfung und Qualität aus Österreich Wert gelegt.

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Standorte auch in anderen Ländern geplant

Dementsprechend konzentriert sich die Kioto beim Absatz auf den österreichischen bzw. europäischen Markt - auch bei den Investitionen in die Zukunft. Denn mit der Ausweitung der Produktion in St. Veit ist noch lange nicht Schluss. "Wir planen, dieses Investment zu multiplizieren", verrät Mölzer. Zwei bis drei weitere Standorte sollen in anderen europäischen Ländern geschaffen werden. Als erstes steht Frankreich auf der Liste. "Weil gefordert wird, dass CO2-schonend produziert wird, können wir dort nur vor Ort fertigen", sagt Mölzer. Aktuell werden bei der Kioto 180 Mitarbeiter beschäftigt und 80 Millionen Euro pro Jahr umgesetzt.