Mit einem vorerst deutlich reduzierten Angebot will das Fernbusunternehmen Flixbus ab dem 25. März den Dienst wieder aufnehmen. Bereits ab diesem Mittwoch könnten dafür auf der Plattform die Tickets gebucht werden, sagte Flixbus-Chef André Schwämmlein. Zunächst sollen demnach wieder rund 40 Ziele angefahren werden, darunter stark nachgefragte Strecken wie Berlin-Hamburg oder Berlin-München. Verbindungen innerhalb Österreichs werden zu Ostern noch nicht Teil des Angebots sein.

"Ausgewählte internationale Verbindungen sind aber buchbar. Insgesamt sind 20 Ziele in Deutschland für Fahrgäste ab Österreich erreichbar, außerdem wird es Fahrten nach Kroatien, Frankreich, Schweiz, Tschechien, Belgien, Luxemburg und Slowenien geben", teilte Flixbus-Sprecher Sebastian Meyer der APA am Mittwoch auf Anfrage mit. "Zum Start binden wir Graz, Wien, Salzburg, Villach und Linz wieder an unser internationales Netz an." Wann Flixbus wieder innerhalb Österreichs fahren wird, könne man derzeit noch nicht sagen.

Firmenchef Schwämmlein sagte, Flixbus werde das Netz entsprechend der Nachfrage wieder hochfahren. "Die klassischen Hochfrequenzstrecken fahren wir jetzt mit niedriger Frequenz, und die bisherigen Niedrigfrequenzstrecken fahren wir kurzfristig gar nicht."

Für alle Fahrgäste gilt eine Maskenpflicht

In normalen Zeiten bietet Flixbus allein in Deutschland rund 400 Fahrten an. Platz- und Reservierungsbeschränkungen soll es beim Neustart keine geben. "Neben hohen Hygiene- und Sicherheitsstandards haben wir die Kapazitätsanzeige, mit der Kunden schon bei der Buchung sehen, welche Fahrten stark nachgefragt sind." Zum Sommer, am 24. Juni, soll dann auch das Fernzugangebot unter der Marke Flixtrain auf allen zuvor verfügbaren Strecken wieder starten. Auch hierfür werde der Verkauf am Mittwoch geöffnet.

Schwämmlein äußerte sich zuversichtlich, dass die Nachfrage schnell wieder zurückkehren werde. Viele Menschen sehnten sich danach, wieder Freunde und Familie in anderen Städten besuchen zu können.

Die Sicherheit an Bord soll nach Unternehmensangaben ein umfangreiches Hygienekonzept gewährleisten: Dazu gehörten neben Desinfektionsmaßnahmen und der Möglichkeit, die erwartete Auslastung der Fahrt bereits während der Buchung einzusehen, auch ein kontaktloser Check-in und ein neues Filtersystem an Bord. Für alle Fahrgäste gilt eine Maskenpflicht.

Busse standen monatelang still

Flixbus hatte aufgrund der Coronakrise die Fahrten in Deutschland zum November vollständig eingestellt. Auch in Österreich standen die grünen Busse 2020 monatelang still. Der geplante Neustart zu Weihnachten wurde abgesagt. Zum Beginn des neuen Jahres ging Schwämmlein für 2020 von einem Einbruch der Passagierzahlen um rund 50 Prozent aus. Insgesamt ist Flixbus in 30 Ländern aktiv. Das Unternehmen ist in Deutschland der größte Fernbus-Reiseanbieter.

Dafür kooperiert die Plattform mit Busunternehmern, mit deren Fahrzeugen die Reisen durchgeführt werden. Diese Buspartner hätten die Krise bisher nahezu alle überstanden, sagte Schwämmlein. "Wir haben bisher keine Welle an Insolvenzen gesehen. Die Partner sind da, und wir geben ihnen eine Perspektive. Wenn die Kapazitäten gebraucht werden, werden wir genug Flixbusse auf der Straße haben." Ziel sei, das Angebot zunächst so niedrig zu halten, dass es auch im Falle erneuter Beschränkungen nicht wieder eingestellt werden muss.

Das Unternehmen verfolgte vor der Krise einen aggressiven Expansionskurs in neue EU- und Nicht-EU-Märkte. An diesen Plänen halte man auch nach der Krise fest, betonte Schwämmlein. Neue Ziele lägen in der Schublade.