Der Handynetzbetreiber Magenta blickte heute zufrieden auf das Geschäftsjahr 2020 zurück. "Wir waren gefordert wie noch nie und haben geleistet wie noch nie", so Konzernchef Andreas Bierwirth. Der Umsatz habe um zwei Prozent auf 1,302 Milliarden Euro zugelegt, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um sechs Prozent auf 496 Millionen Euro. Die Investitionen stiegen um elf Prozent auf 268 Millionen Euro.

"Wir haben ein neues Investitionsprogramm gestartet und treiben den österreichweiten Ausbau von 5G voran und werden heuer die letzten 100.000 Haushalten im bestehenden Glasfaserkabelnetz zu Gigabit-Netzen aufrüsten. Damit werden per Jahresende 1,5 Millionen Haushalte und Betriebe in Österreich gigabitfähig sein", rechnete Bierwirth vor.

Das sei auch notwendig, betont Bierwirth mit Rückblick auf das vergangene Jahr. Homeoffice und Homeschooling haben die Netze an ihre Kapazitäten gebracht. Die Datenmenge ist im Netz von Magante 2020 um 56 Prozent gewachsen. Verantwortlich dafür waren in erster Linie Videokonferenzen und Games. "Österreich hat gehackelt und gezockt", sagt Bierwirth. Wobei beim ersten Lockdown mehr gespielt und weniger geschuftet wurde, in der zweiten Jahreshälfte war es laut den Magenta-Zahlen umgekehrt.

Keine Preiserhöhung

Zuletzt hatten zeitgleiche Preiserhöhungen der Mobilfunkanbieter für Rumoren gesorgt, Bierwirth sieht hier allerdings sein Unternehmen schuldlos kritisiert. Man habe lediglich "technische" Preiserhöhungen im Festnetz vorgenommen, also bei Altverträgen die höheren Übertragungsgeschwindigkeiten berücksichtigt. Pro Megabit (Download-Geschwindigkeit) würden die Preise seit Jahren sinken. Für 200.000 Kunden habe es kostenlose Speed-Upgrades gegeben. "Österreich gehört noch immer zu den günstigsten Märkten", betonte Bierwirth.

Kritisch äußerte sich Bierwirth erneut zur geplanten Novelle des Telekomgesetzes. "Wir konnten auch so viel Investitionen nach Österreich holen, weil die rechtlichen Bedingungen hier günstig sind." Vor allem neue Rechte für Grundstücksbesitzer beim Verlegen von Glasfaserleitungen stören den Manager. Auch die Mieten für die Standorte von Mobilfunkt-Masten seien in Österreich doppelt so teuer wie in Deutschland, rechnet er vor. "Wobei ich keineswegs die privaten Vermieter meine, sondern die Standorte die von der Öffentlichen Hand gemietet sind, seien es Gemeinden oder die Bundesforste." Zuletzt hätte es aber Gespräche mit dem Ministerium von Telekom-Ministerin Elisabeth Köstinger gegeben. Bierwirth hofft nun auf Nachbesserungen.