Die Strafen sind hoch: Bis zu 30.000 Euro für den Zimmeranbieter und bis zu 1450 Euro für den Mieter. Die Verordnung ist eindeutig: Eine touristische Beherbergung ist in Österreich jedenfalls bis Ende Februar nicht erlaubt - weder entgeltlich noch unentgeltlich. Danach wird man weitersehen. Mitte Februar will die Regierung evaluieren.

Trotzdem gibt es weiterhin vor allem in den Wintersportgebieten sowohl Angebot als auch Nachfrage. Schon in den Weihnachtsferien waren die "schwarzen Schafe der Branche" nicht nur in Tirol und Salzburg, sondern auch in Kärnten ein großes Thema.

Und in Bezug auf die bevorstehenden Semesterferien? "Die Nachfrage wäre jedenfalls da. Unsere Vermieter bekommen immer wieder Anfragen für Hütten und Appartements", sagt Edith Sabath-Kerschbaumer, Geschäftsführerin von Urlaub am Bauernhof in Kärnten. "Die Anbieter halten sich aber streng an die Regeln", ist sie überzeugt.

Tatsächlich führt auch ein Test der Kleinen Zeitung zu diesem Ergebnis. Wir haben zehn Vermieter von Appartements und Zimmern vor allem in unmittelbarer Nähe von bzw. in Wintersportgebieten mit einer erfundenen Mailadresse angeschrieben. Ob aufgrund der Berichterstattung zu dem Thema im Vorfeld sensibilisiert oder weil sie sich tatsächlich an die Vorschriften halten wollen - kein einziger der zehn Angeschriebenen hätte eine klar als Familienurlaub ausgewiesene Buchung für die Semesterferien akzeptiert.

"Leider dürfen wir heuer bis Ende Februar nicht vermieten. Ich kann Ihnen ab 1. März wieder meine Vermietung anbieten. Es tut mir wahnsinnig leid", schreibt beispielsweise eine Anbieterin von Zimmern im Bereich der Gerlitzen. "Leider ist es uns nicht möglich Ihnen für Februar 2021 ein Angebot zu unterbreiten, da wir touristisch behördlich geschlossen sind, und es uns nicht gestattet ist, Feriengäste zu beherbergen. Gerne zu einem späteren Zeitpunkt," schreibt ein Vermieter vom Faaker See.

Viele Anfragen von Vermietern

Auch Seppi Petritsch, Obmann der Sparte Tourismus in der Wirtschaftskammer Kärnten, bestätigt, dass die "Schwarzvermietung" aktuell "kein großes Problem mehr ist". Sehr wohl kämen aber "Anfragen von Vermietern, unter welchen Bedingungen eine Beherbergung von Gästen eventuell doch möglich wäre".

Die Hoffnungen liegen jetzt jedenfalls auf dem Sommer. Und da sind zum Beispiel die Betriebe von Urlaub am Bauernhof schon mehr als gut gebucht. "Wir haben viele Vorausbuchungen aus dem vergangenen Jahr. Ich rechne deshalb mit einem sehr guten Sommer", sagt Sabath-Kerschbaumer. Den Saisonstart sieht sie "realistischerweise zu Ostern". Auch Petritsch geht eher von Ostern aus, hat aber noch eine kleine Hoffnung, dass die Betriebe vielleicht doch schon im Laufe des März aufsperren dürfen. Wichtigstes Thema: "Das Halten der Mitarbeiter. Denn ohne sie sieht es für den Saisonstart trist aus."