Das Wiener City-Möbelhaus des schwedischen Möbelriesen Ikea, das derzeit beim Westbahnhof entsteht, soll Ende August 2021 eröffnen. Das haben Unternehmensvertreter am Mittwoch im Rahmen einer Online-Pressekonferenz verkündet. Die Arbeiten laufen trotz Corona-Pandemie nach Plan, wurde versichert. Diese Woche wurde bereits Dachgleiche gefeiert.

Eine Dachterrasse mit Bäumen, gläserne Lifte und eine transparente Fassade: Die innerstädtische Ikea-Niederlassung unterscheidet sich schon rein äußerlich deutlich von den großen Megastores am Stadtrand. "Wir möchten näher zum Kunden kommen", umriss Alpaslan Deliloglu, Country Manager von Ikea Österreich, das Konzept. Dank einem Hotel als Untermieter und der frei auch außerhalb der Öffnungszeiten zugänglichen Terrasse soll das Haus auch Nicht-Kunden anlocken.

Weniger Abhol-Artikel

Das urbane Einkaufserlebnis selbst soll sich nicht maßgeblich vom gewohnten Ablauf unterscheiden, wie heute betont wurde. Das gesamte Sortiment ist erhältlich, allerdings können nur die kleineren Teile davon gleich mitgenommen werden. Das restliche Angebot wird innerhalb von 24 Stunden geliefert. Auf Wunsch wird der Einkauf auch bei Abholstationen bereitgestellt.

Mehr als eine Million Kunden will man an der äußeren Mariahilfer Straße jährlich empfangen, sagte Deliloglu. Die Arbeiten in dem Gebäude, in das rund 140 Mio. Euro investiert werden, laufen auch trotz der Herausforderungen der Pandemie weiter, wie Projektleiterin Sandra Sindler-Larsson berichtete. Man habe ein entsprechendes Sicherheitskonzept für die auf der Baustelle tätigen Personen ausgearbeitet.

Die Fassade soll bis März nächsten Jahres geschlossen werden. Wie es aktuell innen aussieht, das wurde zumindest mittels virtuellem Rundgang heute hergezeigt. Die Szenerie unterscheidet sich jedoch noch wenig von anderen Baustellen, von der Innenausstattung selbst ist noch nichts zu sehen. Allerdings hat die französische Hotelkette, die zwei der sieben Etagen mieten wird, einen ersten Einblick in die Zimmer gewährt - die andernorts testhalber aufgebaut wurden.

345 Hotelbetten

Partner ist die zur Accor-Gruppe gehörenden Marke "Jo & Joe". 345 Betten sollen in Wien - der ersten Dependance außerhalb Frankreichs - zur Verfügung stehen. Man setzt dabei nur zum Teil auf klassische Zimmer. Auch das Hostel-System mit gemeinsam genutzten Schlafräumen kommt zum Einsatz. Dort beginnen die Preise bereits bei 25 Euro, für Übernachtungen im privaten Zimmer werden rund 80 Euro fällig, erläuterte Unternehmensvertreter Francois Leclerc.

Generell läuft das Geschäft für Ikea hierzulande gut, bekräftigte Österreich-Chef Deliloglu. Der Konzern hatte zuletzt bereits verkündet, dass die durch den ersten Lockdown verursachten Umsatzeinbußen mehr als wieder aufgeholt werden konnten. Jetzt setzt man auf das Weihnachtsgeschäft. "Die Erwartungen sind hier hoch", so Deliloglu. Hilfreich könne der Umstand sein, dass die eigenen vier Wände heuer so wichtig sind wie nie zuvor - weil man das Fest heuer nur daheim verbringen könne.