Die österreichischen Banken müssen nicht nur den Topf für die Einlagensicherung bis 2024 mit einem Milliardenbetrag auffüllen, sie müssen auch innerhalb von fünf Jahren 550 Millionen Euro nachschießen, die die Einlagensicherung für die Pleitefälle Commerzialbank Mattersburg und Meinl Bank an Bankkunden ausbezahlt hat. Auf den Raiffeisensektor dürfte mit rund 42 Prozent ein sehr großer Anteil der heuer nötigen Einzahlungen entfallen, schreibt der "Standard".

Die Einlagensicherung Austria (ESA) berechne gerade, wie viel genau die 500 Mitgliedsbanken jeweils einzahlen müssen. Die Raiffeisenbanken haben aber besonders viele gedeckte Einlagen und müssen daher auch einen überdurchschnittlich hohen Anteil in den Topf einzahlen. Wegen der beiden großen Auszahlungsfälle müssen die Mitgliedsbanken heuer wohl 270 Millionen Euro einzahlen, statt wie bisher pro Jahr rund 160 Millionen Euro.

Der von der Wirtschaftskammer (WKÖ) eingerichteten Einlagensicherung Austria (ESA) gehören neben den Raiffeisen- und Volksbanken auch die Landes-Hypothekenbanken und Aktienbanken/Bankiers an. Ausgenommen davon sind nur die Erste Bank und Sparkassen, die eine eigene Einlagensicherung betreiben. Die ESA ist 2019 mit rund 500 Millionen Euro gestartet und muss bis 2024 auf 0,8 Prozent der gesicherten Einlagen kommen. Ende 2019 gab es österreichweit 179 Milliarden Euro an gedeckten Einlagen. Der Raiffeisensektor konnte sich bei der Gründung der ESA nicht auf ein eigenes Einlagensicherungssystem einigen.