
Die von Österreichern gegründete Smartphone-Bank N26 mit Sitz in Berlin will ab November ein "Verwahrentgelt" für Neukunden mit einem Girokonto-Guthaben von über 50.000 Euro einführen. Grund sind steigende Einlagen bei den Kunden und damit steigende Kosten der Bank für Zinsen, die diese an die Europäische Zentralbank (EZB) zahlen muss. Als Zinssatz sind 0,5 Prozent pro Jahr veranschlagt. Die Neuerung betrifft auch N26-Kunden in Österreich.
Das teilte die Bank auf APA-Anfrage mit. Zuvor hatten die Tageszeitung "Die Presse" sowie die deutsche Online-Plattform "Finanz-Szene" darüber berichtet.
Die Bank habe seit Beginn der Coronakrise mit stark steigenden Bankeinlagen ihrer Kunden zu kämpfen, so ein N26-Sprecher zur APA. Im Zuge der anrollenden zweiten Corona-Welle rechne man damit, dass sich die Einlagen in den kommenden Monaten weiter erhöhen werden. Mit der Einführung des "Verwahrentgelts" wolle man dieser Entwicklung vorbauen. Steigende Einlagen bedeuten für eine europäische Bank im aktuellen Negativzinsumfeld vor allem steigende Kosten, da dafür Strafzinsen bei der EZB anfallen.
Neue Produkte geplant
Daneben plant die Bank im Laufe der kommenden Monate die Einführung eines neuen Sparprodukts in Österreich. Dieses könne dann auch eine Ausweichmöglichkeit für die Girokontokunden darstellen. Auf das Sparkonto wird es keine Strafzinsen geben. Seit dem Urteil des Obersten Gerichtshofs (OGH) aus dem Jahr 2009 sind Null- oder Negativzinsen auf Sparprodukte in Österreich untersagt. Für Girokonten gilt das bisher nicht. Bereits im Vorjahr wurde jedoch vonseiten der Arbeiterkammer eine gesetzliche Regelung gegen Strafzinsen auf Girokonten gefordert.
Das geplante Sparprodukt von N26 soll aber nicht nur für die Kunden ein Gewinn sein, sondern auch für die Bank selbst. Denn es soll im Rahmen einer Kooperation mit einer Partnerbank eingeführt werden, die dann auch die Spareinlagen der Kunden selbst übernimmt - und in weiterer Folge dann auch die damit bei der EZB anfallenden Kosten trägt.
Das "Verwahrentgelt" werde nur für Neukunden gelten, betonte der Sprecher. Bestandskunden werden nicht betroffen sein, ebenso sind Kunden des "Metal"-Produkts der Bank ausgenommen. Das Entgelt fällt zudem nur für Einlagen über einer Grenze von 50.000 Euro an. Wer also 52.000 Euro auf seinem Girokonto hat, dem werden die Strafzinsen nur auf die den Freibetrag überschreitenden 2.000 Euro verrechnet.
In Deutschland sind Strafzinsen für Neukunden bereits bei vielen Banken Normalität, in Österreich war es bisher für Firmenkunden relevant, die größere Summen an Bargeld bei Banken "parken". Die meisten heimischen Banken treffen aktuell individuelle Vereinbarungen mit großen Unternehmenskunden.
Zwischen 0 Uhr und 6 Uhr ist das Erstellen von Kommentaren nicht möglich.
Danke für Ihr Verständnis.
23.10.2020 um 17:44 Uhr
Strafzinsen
Zahl ich insofern, dass die Zinsen 0.01 % sind und die Bankgebühren immer wieder ansteigen. Also bringt es nicht viel. Für Sparguthaben gibt es e auch nur noch eine Autobank und die Kommunalkredit die zumindest ein bisschen was ausschüttet. Ein bisschen Geld braucht man ja.
Aktien und Fonds fressen im „klassischen“ Handel für Kleinanleger auch Gebühren, dass man da auch nur noch zu Direktbanken, Direktfonds und Dachfonds ausweichen kann ...
Man will dass der Rubel rollt
23.10.2020 um 16:31 Uhr
Als Kunde hat man es heute echt schwierig,
hab mein Geld auf vielen Banken aufgeteilt. Jetzt muss ich wieder handeln bevor die Zinsen mich in den Konkurs treiben. :)
23.10.2020 um 14:08 Uhr
Ein Problem mit zuviel Geld habe ich nicht
Ein Problem weniger.
23.10.2020 um 12:52 Uhr
Wer halt so eine
Bank, abheben, abheben abheben, bei denen ist das Geld so net sicher.
23.10.2020 um 12:39 Uhr
Schön langsam gewinnt der Polster
oder ein Safe wieder an Bedeutung.
23.10.2020 um 13:54 Uhr
wieso wohnen
Sie in Deutschland? in Ö. sind Strafzinsen für Konsumenten nicht erlaubt.
23.10.2020 um 15:18 Uhr
Strafzinsen
Sind nur für Sparkonten nicht erlaubt. Für
Girokonten sehr wohl! Nur betrifft das eh nur Firmenkonten. Welch privater hat über 50.000 Euro auf seinem Girokonto?
23.10.2020 um 16:34 Uhr
Genügend
Nur kennen Sie diese offenbar nicht.
12.11.2020 um 19:01 Uhr
Wer Summen von
50.000 und mehr auf Girokonten liegen läßt ist eh selber schuld.