Die Senkung der Gästezahl von zehn auf sechs Personen pro Tisch sei „sehr bitter“, sagt Mario Pulker, Obmann der Fachgruppe Gastronomie in der Wirtschaftskammer (WKÖ). Weihnachtsfeiern, auch Stammtische hätten sich damit erledigt. „Wenn man aber in die Nachbarländer schaut, ist klar: Sollten die Fallzahlen bei uns nicht sinken, droht Schlimmeres.“ Eine frühere Sperrstunde sei das noch größere Problem, hier wünscht sich Pulker bundesländerspezifische Sperrstunden.

Österreichs oberster Gastronomie-Vertreter fordert strengere Kontrollen in Veranstaltungshallen und Vereinshäusern– Gastro-Stätten ohne Gewerbeberechtigung: „In dieser Para-Gastronomie wird weiter hemmungslos konsumiert“. Pulker nennt etwa Vereinskantinen oder Feuerwehren: „In vielen Gemeinden wurden mit Steuergeld Parallelgesellschaften geschaffen.“ Das sei „ein Riesenproblem, von dort kommen die Ansteckungen“, während „aus der Gastronomie nur etwa vier Prozent der Coronainfektionen stammen“. Die Eindämmung der Pandemie sei für Gastronomie und Hotellerie lebenswichtig. Auf ein Verbot der von der Gastronomie verwendeten offenen Gesichtsvisiere sei man eingestellt, so Pulker, da diese weder für die Mitarbeiter noch für Kunden den nötigen Schutz böten.

WKÖ-Präsident Harald Mahrer übt Kritik an der Coronapolitik der Bundesländer. Er bemängelt die fehlende Einbindung der Wirtschaftskammer. Negativbeispiel sei die Quarantäne für die Salzburger Marktgemeinde Kuchl, wo man von manchen Restriktionen aus den Medien erfahren habe.