Österreich hat bei den Neuzulassungen von Elektroautos den fünfthöchsten Anteil in der EU. 4,2 Prozent der Neuwagen des ersten Halbjahres 2020 fahren elektrisch. EU-Spitzenreiter ist die Niederlande, neun Prozent der Neuwagen fahren dort ausschließlich mit Strom. Dem VCÖ, der die EU-Statistik auswertete, ist der Anteil Österreichs zu gering. Dieser reiche nicht, um die Klimaziele zu erreichen.

Zwischen den Niederlande und Österreich liegen Schweden mit einem E-Pkw-Anteil von 7,2 Prozent, Frankreich mit 6,3 Prozent und Portugal mit 5,6 Prozent. Das Autoland Deutschland liegt mit 3,5 Prozent hinter Österreich. In absoluten Zahlen sind die Neuzulassungen von Elektroautos noch gering: In Österreich waren es heuer zwischen Jänner und Juni 4805. Den höchsten E-Pkw-Anteil Europas haben Norwegen mit fast 47 Prozent und Island mit 27 Prozent.

Erhöhte Förderung seit 1. Juli

Seit 1. Juli bekommt man in Österreich beim Kauf eines Elektrofahrzeugs bis Jahresende eine erhöhte Förderung. So stieg die Förderung für E-Autos von 3000 auf 5000 Euro an, für E-Motorräder gibt es im nächsten halben Jahr 1.200 statt 1.000 Euro und für Elektro-Mopeds 800 statt 700 Euro. Lastenfahrräder werden mit 850 Euro gefördert.

"Österreich kann von den Spitzenreitern lernen"

Der VCÖ kritisierte am Montag, dass gleichzeitig auch Diesel gefördert wird. Die fehlende CO2-Bepreisung und die Steuerbegünstigung von Diesel seien Hindernisse für die E-Mobilität, so der Verkehrsclub. "Österreich kann von den Spitzenreitern lernen, dass Förderungen und Steuerbegünstigungen alleine die E-Pkw nicht zum Durchbruch bringen. Es braucht auch Maßnahmen bei den Verbrenner-Pkw", so VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen.

Insgesamt gibt es in Österreich aktuell rund 34.000 Elektroautos. Mit gut fünf Millionen Diesel und Benzinern sind rund 146 Mal so viele Verbrenner-Pkw wie Elektroautos unterwegs.