Die Coronakrise hat die Reisebranche generell sehr hart getroffen. Eine der Sparten, die es am schlimmsten erwischt hat, ist aber wohl die Busreise-Branche. "Bis vor zwei Wochen waren die Buchungen noch ganz gut." 50.000 Kataloge seien verschickt worden, vor allem Tagesfahrten innerhalb von Österreich seien recht gut ausgelastet gewesen.

"Seitdem die Zahl der Corona-Infektionen wieder steigt, regnet es aber nur noch Stornos", sagt Andreas Osinger, Geschäftsführer von Ebner Reisen in Tratten bei Villach. Viele seiner Kunden seien schon etwas älter und hätten Sorge, sich zu infizieren. Für den Sommer 2020 sehe er keine Perspektive. Die Öffnungszeiten sollen wieder eingeschränkt werden.

"Es ist sehr ruhig. Das Telefon läutet oft den ganzen Tag nicht", berichtet Martin Bacher von Bacher Touristik in Radenthein. Auch bei ihm sei das Geschäft Ende Mai und im Juni wieder ganz gut angelaufen. Bis vor zehn Tagen habe auch Bacher regelmäßig Tagesfahrten in Österreich durchgeführt und auch einen Katalog herausgebracht. Dieser Anfangsoptimismus sei jetzt verpufft.

Problem Massenbeförderungsmittel

"Seit der kleinen zweiten Welle in Oberösterreich bucht kein Mensch mehr etwas", schildert der Busunternehmer. Massenbeförderungsmittel seien nicht das, was die Menschen aktuell wollen. "Niemand will stundenlang mit einer Maske im Bus sitzen", so Bacher. Eine Reise sei jetzt aber doch zustande gekommen, und zwar nach Island. Da habe es nur wenige Stornierungen gegeben. "Es ist ideal dort, weil wenig Touristen unterwegs sind."

Taferner Reisen in Feldkirchen hatte erst letzte Woche wieder einen von insgesamt vier großen Bussen für eine Tagesfahrt in Betrieb. "Die Fahrt ist nicht so gut angenommen worden. Die Leute sind auch nicht bereit, mit einer Maske im Bus zu sitzen. Sie finden es mühsam", schildert Regina Taferner. Generell wisse man nicht, wie es weitergehe. Alle Mitarbeiter seien noch in Kurzarbeit, Aussicht auf Besserung der geschäftlichen Situation gebe es nicht. "Was nützt das Angebot, wenn es so gut wie keine Nachfrage gibt", sagt die Unternehmerin.

Maskenpflicht bei Busreisenden Thema

Auch Andrea Springer vom gleichnamigen Reisebüro in Graz und Klagenfurt sieht die Maskenpflicht als großes Thema bei Busreisenden. Die Fahrt sei Teil der Reise, und viele würden diesen nicht mit Maske verbringen wollen.