Die EU-Staaten sind angesichts der Coronakrise für eine Lockerung des ab 2021 geplanten neuen internationalen CO2-Ausgleichssystems für die Luftfahrt Corsia. Sie sprachen sich am Dienstag dafür aus, als Basisjahr zur Berechnung der Kohlendioxid-Emissionen im Luftverkehr 2019 festzulegen statt den Durchschnitt von 2019 und 2020.

Die Entscheidung spiegle die äußerst schwierigen Umstände der Luftfahrt in der Coronapandemie wider, erklärte der kroatische Verkehrsminister Oleg Butkovic.

Nach dem System müssen die Fluggesellschaften für alle über dem Basisjahr liegenden CO2-Emissionen Ausgleichszahlungen an Klimaschutzprojekte zahlen. Da der Luftverkehr wegen der Pandemie heuer einbricht und nach Einschätzung der Branche erst 2023 wieder Vorkrisenniveau erreichen wird, dürften die Emissionen jahrelang unter denen des vergangenen Jahres liegen.

Bis zu 15 Milliarden Ersparnis

Der internationale Airline-Verband IATA hatte die Änderung der Berechnungsgrundlage auf 2019 gefordert. Dadurch könnten die Fluggesellschaften 15 Milliarden US-Dollar (rund 13 Mrd. Euro) einsparen. Auch die USA haben sich Insidern zufolge für eine solche Anpassung der Regeln ausgesprochen, über die in dieser Woche die zivile Luftfahrtorganisation ICAO berät. Klimaschützer und Wissenschafter kritisierten, damit wären die Auflagen für mehrere Jahre lang wirkungslos.