Die Verhandlungen um Staatshilfen für die österreichische Lufthansa-Tochter AUA (Austrian Airlines) stehen offenbar kurz vor dem Abschluss. Lufthansa-Chef Carsten Spohr sprach am Mittwoch in einer Telefonkonferenz von einer möglichen positiven Lösung noch in dieser Woche. Ob es diese Woche eine Unterschrift geben wird, wollte er auf Nachfrage dann aber doch nicht sagen.

Spohr zufolge wird der österreichische Bundeskanzler die Details eines Deals verkünden, wenn alle Gespräche abgeschlossen seien.

Laut "Bloomberg" soll der Lufthansa-Chef am Donnerstag mit Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zusammentreffen. Das Bundeskanzleramt lehnte einen Kommentar dazu auf APA-Anfrage ab.

Hilfsgelder auch bei Schwester-Linien

Beantragt hatte die AUA in Österreich 767 Millionen Euro, es gibt übereinstimmende Erwartungen in der Branche, dass die AUA mit weniger auskommen will.

Der Lufthansa-Vorstand hat in der Telefonkonferenz heute, Mittwoch, weiterhin Bandbreiten für die jeweiligen staatlichen Unterstützungspakete für die Auslandstöchter genannt, im Gespräch seien für die AUA demnach 600 bis 800 Millionen Euro. In der Schweiz gehe es bei der Swiss um knapp 1,3 Mrd. Euro, in Belgien für Brussels seien es 300 bis 400 Millionen.

Wie der Lufthansa-Vorstand weiters mitteilte, könnte sich die Lufthansa die staatlichen Hilfsgelder für die Töchter im Ausland von zusammen mehr als 2 Milliarden Euro voraussichtlich auf das 9 Milliarden Euro schwere Rettungspaket der deutschen Bundesregierung anrechnen lassen. Die Airlines weltweit und damit auch die Lufthansa-Gruppe sind durch die Corona-Pandemie schwer unter Druck geraten.