Der Verkauf von Pestiziden in Österreich ist laut Eurostat von 2011 bis 2018 um 53 Prozent gestiegen. Österreich hat damit nach Zypern mit plus 94 Prozent EU-weit den höchsten Anstieg zu verzeichnen, wie die europäische Statistikbehörde am Mittwoch mitteilte. Wurden 2011 hierzulande noch rund 3,45 Millionen Kilogramm verkauft, belief sich die Verkaufsmenge 2018 auf rund 5,3 Millionen Kilogramm.

In der gesamten Europäischen Union sind hingegen die Verkäufe Eurostat zufolge stabil bei rund 360 Millionen Kilogramm pro Jahr geblieben. Statistiken über den Verkauf von Pestiziden werden als Indikator für den Pestizideinsatz in der Landwirtschaft herangezogen.

Agrarländer führend

Frankreich, Spanien, Italien und Deutschland waren laut den Daten des Statistikamtes in der Periode 2011 bis 2018 für zwei Drittel der Pestizidverkäufe verantwortlich. Diese vier Mitgliedsländer sind demnach auch die größten landwirtschaftlichen Produzenten der EU. Innerhalb ihrer Grenzen liegen demnach 51 Prozent der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche in der EU und 49 Prozent der gesamten Ackerfläche.

Fungizide und Bakterizide machten laut Eurostat mit 45 Prozent den größten Anteil an den gesamten Verkaufsmengen von Pestiziden in der Europäischen Union aus. Herbizide, Krautvertilgungsmittel und Moosvernichter lagen mit 32 Prozent an zweiter Stelle, gefolgt von Insektiziden und Akariziden (Milben und Zecken) mit elf Prozent.

Weitere hohe Anstiege bei den Verkaufsmengen von 2011 auf 2018 verzeichneten Frankreich (plus 39 Prozent) und die Slowakei (plus 38 Prozent). Die größten Rückgänge meldeten Portugal (minus 43 Prozent), Irland (minus 28 Prozent) und Tschechien (minus 27 Prozent) an das Statistikamt.